Presse Barockstadt
Fuda/Lehnerz 18.09.2021
torgranate
vom 16. September 2021, 17:40 Uhr Tino Weingarten
Hessenliga: Wittke trifft alte Kollegen
"Ich habe Auftrieb und Selbstvertrauen geholt"
Leon Wittke (in rot)
trifft am Samstag auf seine ehemaligen Kollegen. Foto: Charlie Rolff
Vor
der Saison wechselte Leon Wittke die Seiten, tauschte das Trikot des SV
Steinbach mit dem der SG Barockstadt. In der Hessenliga trifft der 24-Jährige
am Samstag (14 Uhr) erstmals auf seine alten Kollegen.
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Mit
einigen steht Wittke noch im engeren Kontakt, besonders mit Kumpel Tom Wiegand
wird sich häufig ausgetauscht. "Ich verfolge die Spiele von Steinbach und
spreche viel mit ihm. Die zwei Jahre in Steinbach waren sehr schön und es ist
etwas Besonders, gegen die alten Kollegen zu spielen", sagt Wittke. Von
der zweiten Mannschaft der SGB wechselte Wittke 2019 nach Steinbach, mauserte
sich zu einem Hessenliga-Spieler und kehrte nun zur Barockstadt zurück, um beim
Favoriten auf den Regionalliga-Aufstieg den nächsten Schritt zu gehen.
"Das war noch einmal ein Sprung nach oben, das macht es schwieriger. Ich
versuche, dranzubleiben und aus meinen Einsatzzeiten das Maximum
herauszuholen", betont Wittke. Dreimal wurde Wittke in der Hessenliga
bislang eingewechselt, in der Verbandsliga-Mannschaft und am Mittwoch im Pokal
in Hofbieber empfahl er sich mit Treffern jedoch für mehr. "Man muss immer
eine Reaktion zeigen, wenn man weniger Einsatzzeiten hat. Die letzten beiden
Spiele werden mir Auftrieb und Selbstvertrauen geben", ist sich der
24-Jährige sicher.
Wittke weiß, dass Steinbach die Außenseiterrolle in Fulda einnehmen wird. Das
ginge schließlich allen Vereinen der Hessenliga so. "Dennoch dürfen wir
keinen Gegner unterschätzen und müssen unsere Hausaufgaben machen. Steinbach
hat bislang gezeigt, dass sie auf Augenhöhe mit ihren Gegnern waren und haben
einige Spiele unglücklich verloren", sagt Wittke. Gelingen die
Hausaufgaben, werde die Barockstadt den siebten Sieg im siebten Spiel feiern.
Zweifel daran hat er wenig: "Die Mannschaft ist intakt und pusht sich.
Alle kämpfen für das gemeinsame Ziel."
Steinbachs Trainer Petr Paliatka sieht die Reise in die Johannisau aus einem
etwas anderen Blickwinkel. Zu enorm seien die Unterschiede zwischen seinen
Steinbachern und der Barockstadt, um vor dem Aufeinandertreffen Kampfansagen zu
formulieren: "Für viele wird es das erste Spiel im Stadion sein, sie
sollen es genießen. Für ganz Steinbach sind solche Spieler schöne Erlebnisse,
es ist ein Zeichen der Arbeit." Trotzdem: Zu viele Fehler sollen die
Akteure in ihr Spiel nicht einstreuen, um nicht ein Erlebnis zu erfahren wie im
letzten Spiel im Stadion 2019, als die Barockstadt 5:0 gewann.
Rehabilitiert
sich Flieden?
Sechs
Spiele ungeschlagen, seit vier nicht gewonnen. Allerdings überwiegt bei
HSV-Coach Johannes Helmke die Freude über die ungeschlagene Serie: "Wir
sind stabil. In allen Spielen war es total eng und in allen vier Unentschieden
waren Siege drin. Aber den Punkt nehmen wir so mit." Es wäre keine allzu
große Überraschung, wenn das Duell der Tabellennachbarn gegen Baunatal
(Samstag, 15 Uhr) ähnlich eng zugeht. Zumindest erwartet Helmke das.
"Dafür heißt es, sich physisch und mental nach einer englischen Woche zu
fokussieren", betont der HSV-Trainer. Danach steht für Hünfeld eine
zehntägige Pause an. Gut für Kopf und Beine - besser, wenn die für Helmke
wichtigere Serie bestehen bleibt.
Unterschiedliche Gefühlslagen dagegen beim SV Neuhof und SV Flieden.
Während Neuhof gegen Baunatal den ersten Saisonsieg feierte und vor dem
Gastspiel bei Regionalliga-Absteiger Bayern Alzenau (Samstag, 15 Uhr)
Selbstvertrauen getankt hat, dürfte selbiges bei den Buchonen auf ein Minimum
geschrumpft sein. Mit 0:7 ging Flieden in Erlensee unter, die Zwischenbilanz
liest sich mit fünf Punkten und 5:20-Toren nach sieben Spielen erschreckend.
Zur Wahrheit gehört allerdings, dass Flieden mit Ausnahme der Spiele gegen
Neuhof und Steinbach ausnahmslos gegen Mannschaften spielte, die Richtung
Aufstiegsrunde marschieren. So stehen vier Punkte für die Play-Downs auf der
Habenseite, die gegen den FSV Fernwald (Samstag, 15 Uhr) aufgewertet werden
sollen. Neben dem Aspekt, sich für die Klatsche am Fliegerhorst rehabilitieren
zu wollen.
osthessensport
vom 17.9.21
Hessenliga – Gören: „Alles ist Finale für uns“ – SVS vor
„leichtem Spiel“
Fulda
(ke) – Hessenliga-Derby in der Johannisau: Wieder einmal sind die Vorzeichen
ungleich, wieder einmal gelten die Fußballer der SG Barockstadt Fulda-Lehnerz
als klarer Favorit, wenn am Samstag in der Gruppe A der SV Steinbach zu Gast
ist, Anstoß: 14 Uhr. Hier der Gastgeber, der aus sechs Spielen sechs Siege
holte und 18:2 Tore herausschoss – da der SVS, der in sieben Spielen fünf
Punkte zusammenkratzte.
Foto: Christine Görlich
„Wir
wissen, dass jeder gegen uns alles reinfeuert“, sagt Barockstadts Trainer Sedat
Gören. So habe Hanau sein bestes Saisonspiel in der Johannisau gemacht, und
Steinbach habe einige unglückliche Ergebnisse erzielt im bisherigen Verlauf der
Runde. Sein Team müsse das Spiel am Samstag von der ersten Minute an so
annehmen, wie es sich gehöre. „Alles ist Finale für uns“, verdeutlicht der
Trainer.
Was
die Entwicklung seiner Mannschaft angeht, betont Gören: „Wir sind noch lange
nicht da, wo ich die Mannschaft sehen will, noch lange nicht bei 100 Prozent.
Zuletzt in Erlensee war unser Spiel gegen den Ball gut, auch das Verteidigen
hoher Bälle. Wir haben wieder einen Schritt nach vorne gemacht.“ Von den
Erkrankten werde Jemal Kassa in jedem Fall fehlen, bei Marius Löbig müsse der
Coach das Abschlusstraining abwarten. Markus Gröger (leichte Muskelverhärtung)
und Leon Pomnitz (Schlag auf den Oberschenkel) sind angeschlagen aus dem
Pokalspiel in Hofbieber herausgegangen, Dennis Müller befindet sich im
Aufbautraining und wird am Samstag voraussichtlich im Kader stehen.
Als
„leichtestes Spiel der Saison“ stuft Petr Paliatka das Duell beim
Hessenliga-Tabellenführer ein. Steinbachs Trainer, bei dem es hinsichtlich
seiner Sperre noch keinen neuen Stand gibt und der gegen Hünfeld zuletzt doch
coachen durfte, sagt, dass sein Team nichts zu verlieren habe. „Wir wollen uns
trotzdem gut verkaufen. Bei jedem Spiel ist was drin. Die Jungs wollen das
genießen, im Stadion zu spielen. Das ist auch was Besonderes.“ In seiner
Stabilität ist der SVS noch nicht viel weiter als zu Beginn der Runde. In ihrer
Fitness hätten die Spieler aufgeholt, trotzdem erschwerten Verletzungen die
personelle Lage. Lukas Hildenbrand konnte noch nicht wieder trainieren, auch
Dominik Hanslik ist verletzt, Jannik Hofmann habe noch keine Vorbereitung
bestritten und Niko Zvekic müsse das Training immer wieder abbrechen. „Viele
Spieler, die letztes Jahr Stammspieler waren, stehen uns zur Zeit nicht zur
Verfügung. Es fehlt in der Breite“, klagt Palitaka, „im letzten Jahr hatte ich
viel mehr Optionen“.
osthessensport
v. 17.9.21
Hessenliga – Petr Paliatka nicht gesperrt – In Fulda auf
der Bank
Burghaun
(rg) – Petr Paliatka, der Trainer des Fußball-Hessenligisten SV Steinbach, ist
nach seiner Roten Karte in der Partie gegen Bayern Alzenau nicht gesperrt
worden.
Petr Paliatka. Foto:
Christine Görlich
Das
berichtet Berthold Helmke aus dem Steinbacher Führungsteam auf Nachfrage. Das
zuständige Sportgericht entschied, dass Paliatka lediglich eine geringe
Geldstrafe zahlen muss. Damit kann der Coach des SV Steinbach am Samstag
während der Partie seines Teams bei der SG Barockstadt Fulda-Lehnerz (Anstoß 14
Uhr) und auch bei den nächsten Partien auf der Bank Platz nehmen. „Petr
Paliatka ist ein unbescholtener Sportsmann“, so Helmke. Die Rote Karte hatte
bereits während und nach der Partie gegen Alzenau für Verwunderung gesorgt. So
hatte der SVS-Trainer zwar laut reklamiert und soll auch gestikulierend das
Spielfeld betreten haben, einen Grund für „Rot“ sahen aber die Beteiligten mit
Ausnahme des Schiedsrichtergespanns nicht. Ein Assistent hatte Schiedsrichter
Manuel Winkler (Landau) auf das Verhalten von Paliatka aufmerksam gemacht und
der hatte die Karte gezogen.
torgranate
vom 18. September 2021
Hessenliga: SVS ärgert 60 Minuten
Kvacas Fehlschuss als Wende
Tolga Duran (rechts)
hatte mit seinen Barockstadt-Kollegen enorme Probleme mit dem kompakten
Steinbacher Zenturm um Michael Wiegand. Foto: Kevin Kremer
Ein
klarer Erfolg für Hessenligist SG Barockstadt, der in den 90 Minuten zuvor
jedoch mit harter Arbeit verbunden war. Der SV Steinbach zeigte ein
ordentliches Auswärtsspiel, musste sich am Ende dennoch mit 1:4 (1:1)
geschlagen geben. Und wird mit Petr Kvacas Fehlschuss nach knapp einer Stunde
hadern.
Am
Ende sind es drei Punkte, nach dem 'wie' fragt in einigen Tagen niemand mehr.
Dominant war es, was die SG
Barockstadt gegen Steinbach zeigte. Sehr dominant sogar. Doch glänzend war
es nicht. Das lag vor allem an den Gästen, die mit einer Fünferkette und drei
zentralen, meist eben defensiven, Mittelfeldspielern in die Partie gingen und
die Schaltzentrale der Barockstadt um Tolga Duran, Leon Pomnitz und Johannes
Hofmann so vor immense Probleme stellte. Immer wieder stand den Kreativen
jemand auf den Füßen.
"Dort haben sie ihre Stärken und das wollten wir unterbinden. Ich denke,
dass wir es das ganze Spiel gut verteidigt haben", sagte SVS-Trainer Petr
Paliatka. Das noch größere Problem für die Hausherren war, dass Steinbach
führte. Vorne hatte Moritz Reinhard erst einen Abschluss, da schaltete der SVS
schnell um. Homan Halimi scheiterte noch an Tobias Wolf, Max Stadler staubte
aber ab (7.). Der Plan der Steinbacher übererfüllte sich, schließlich war der
Druck, den die Barockstadt in einigen Phasen aufbaute, jedoch zu groß.
So fanden Hofmann und Duran einmal Platz vor, kombinierten sich durchs
Mittelfeld, so dass Duran Dominik Rummel bedienen konnte. Der Torjäger
vollstreckte (25.) und läutete eine Phase ein, in der die Hausherren für eine
recht sichere Pausenführung hätten sorgen können. Großchancen durch Reinhard
(27.), Rummel (27.) und den wirkungslosen Leon Wittke (35.) blieben jedoch ungenutzt.
Philipp Bagus parierte einige Male sehr stark. "Wir hätten deutlich führen
müssen, haben aber viel zu oft den Torwart angeschossen. Da müssen wir cleverer
sein", ärgerte sich Sedat Gören, dass die Chancenverwertung eher
mangelhaft war.
Kvaca
lässt den Ausgleich liegen
Gegen
den Freistoß von Patrick Schaaf, der den Ball im Winkel einschlagen ließ, war
der Schlussmann der Gäste aber machtlos (53.). Steinbach zeigte ein
ordentliches Auswärtsspiel, belohnte sich aber nicht, als es möglich war. Thore
Hütsch holte gegen Marius Grösch einen Elfmeter raus, den Petr Kvaca schlecht
schoss. Wolf ahnte die Ecke und parierte. Es sollte die letzte Gelegenheit für
Steinbach bleiben. "Das Tor wäre wichtig für die Köpfe gewesen. Es tut
weh, weil die Mannschaft gekämpft hat und wir dann so eine große Chance
bekommen. Danach waren wir etwas platt", sagte Fehlschütze Kvaca. Eine
Wende im Spiel, denn der Steinbacher Widerstand war gebrochen.
Am Ende sorgten Duran, der eine Vorarbeit des eingewechselten Jan Vogel im kurzen
Eck unterbrachte, und erneut Rummel dafür, dass sich die Überlegenheit
zumindest ansatzweise im Ergebnis widerspiegelte. Treffer, die den Plan von
Gören umsetzten. "Im ersten Durchgang haben wir viel durch die Mitte
gespielt, da sind wir häufig hängen geblieben. Die Fünferkette hat ihre
Schwächen in den Halbräumen, die haben wir dann sehr gut bespielt", sagte
Gören. Überlegen, aber ärgern ließen sich die Hausherren von Steinbach, die
neben dem Spiel noch Dimitru Neacsu für das nächste Spiel verloren, der sich in
der Schlussphase die Gelb-Rote Karte einholte (80.).
Die
Statistik
SG
Barockstadt: Wolf; Grösch, Pecks, Hillmann - Schaaf - Pomnitz (30. Göbel),
Hofmann, Duran - Reinhard (81. Budesheim), Wittke (46. Vogel) - Rummel.
SV Steinbach: Bagus;
Reichmann, Bott, T. Wiegand, Neacsu, Hütsch - M. Wiegand, Kvaca (88. Manß),
Madzar (78. Ludwig) - Stadler, Halimi (67. Hofmann).
Schiedsrichter: Thorsten Eick (TSV Eifa).
Zuschauer: 850.
Tore: 0:1 Max Stadler (7.), 1:1 Dominik Rummel (25.), 2:1 Patrick Schaaf (53.),
3:1 Tolga Duran (75.), 4:1 Dominik Rummel (90.).
Verschossener Elfmeter: Tobias Wolf (Barockstadt) hält gegen Kvaca (61.).
Gelb-Rote Karte: Dumitru Neacsu (Steinbach, 80.).
osthessensport
vom 18.9.2021
Hessenliga – Kvaca vergibt die Ausgleichschance – SGB dreht
das Derby
Fulda
– Von Janosch Hensel – Der Lauf der SG Barockstadt geht weiter,
der SV Steinbach hat es dem Primus der Fußball-Hessenliga im Derby aber schwer
gemacht: Mit 4:1 (1:1) gewann die SGB am Samstag in der Johannisau, bekam aber
früh eine kalte Dusche. Dann drehten die Hausherren das Spiel, in das Steinbach
hätte zurückkommen können, wenn Petr Kvaca vom Punkt genauer gezielt hätte
Thore Hütsch (vorne) im
Luftduell mit Fuldas Moritz Reinhard. Foto: Christine Görlich
Dosenöffner
für den Barockstädter Derbysieg war der Führungstreffer durch Patrick Schaaf
kurz nach Wiederanpfiff: Mit einem herausragend getretenen Freistoß in den
Winkel ließ er SVS-Schlussmann Phillipp Bagus keine Chance (53.). In der Folge
entwickelte sich sogar ein ausgeglichenes Spiel, bis sich den offensiv
weitgehend harmlosen Steinbachern die Riesenchance zum Ausgleich bot: Eine
Stunde war gespielt, als Marius Grösch Thore Hütsch im Strafraum von den Beinen
holte. Petr Kvaca trat an, seinen zu unplatzierten Schuss konnte Tobias Wolf
aber rausfischen. „Das ist sehr ärgerlich, dass wir diese Chance ausgelassen
haben“, konstatierte SVS-Trainer Petr Paliatka: „Wenn wir da den Ausgleich
machen, kriegen wir vielleicht nochmal einen Schub und das Spiel hätte anders
ausgehen können.“
So
kam es wie von Paliatka befürchtet, wenig später entschied Tolga Duran die
Partie mit dem 3:1. Nach einem sehenswerten Doppelpass von Jan Vogel und dem
überragenden SGB-Kapitän Schaaf brachte Letzterer den Ball in die Mitte, Duran
musste nur noch den Fuß hinhalten (75.). Quasi mit dem Schlusspfiff konnte
Dominik Rummel das Ergebnis dann noch in die Höhe schrauben: Per Heber brachte
Tolga Duran den Ball in die Gefahrenzone. Wieder war es Schaaf, der klug
querlegte und Barockstadts Torjäger vom Dienst so seinen bereits elften
Saisontreffer ermöglichte.
Nach
einem solch deutlichen Ergebnis sah es zu Beginn der Partie jedoch überhaupt
nicht aus: Die Steinbacher hatten den Favoriten kalt erwischt und konterten
sich früh zum 1:0 durch Max Stadler. Homan Halimi scheiterte zunächst noch an
Tobias Wolf, Stadler machte es im Nachsetzen besser (6.) Es dauerte, bis sich
die Barockstadt berappelte – aber sie tat es. Und Dominik Rummel vollendete
eine schöne Kombination über Duran und den kurz darauf verletzt ausgewechselten
Leon Pomnitz zum Ausgleich.
„Wir
waren über die kompletten 90 Minuten die spielbestimmende Mannschaft und haben
am Ende verdient gewonnen“, sagte SGB-Trainer Sedat Gören nach dem Spiel
zufrieden, monierte jedoch die immer größer werdende Belastung seiner Spieler
durch die vielen englischen Wochen: „Letzten Endes sind das auch alles nur
Menschen und keine Maschinen. Wir waren müde und das hat man uns phasenweise
auch angesehen.“ Petr Paliatka wollte seiner Mannschaft unterdessen keinen
Vorwurf machen: „Wir haben ein geiles Spiel abgeliefert im Rahmen unserer
Möglichkeiten. Gegen so eine Mannschaft kann das Spiel auch ganz anders
ausgehen.“
Während
die SG Barockstadt also auch nach dem sechsten Saisonspiel verlustpunktfrei
bleibt, stecken die Steinbacher nach der vierten Niederlage im siebten Spiel weiter
im Tabellenkeller fest. Die nächste Chance auf etwas Zählbares bietet sich dem
SVS am kommenden Sonntag gegen den 1. FC Erlensee, dort dürften die Trauben
jedoch ähnlich hoch hängen wie beim Gastspiel in Fulda. Die SGB hingegen kann
ihre Siegesserie bereits einen Tag vorher weiter ausbauen, um 17 Uhr wartet das
nächste Derby beim SV Neuhof.
Barockstadt: Wolf – Grösch,
Pecks, Hillmann – Schaaf - Pomnitz (30. Göbel) Hofmann, Duran – Reinhard (81.
Budesheim), Wittke (46. Vogel) – Rummel.
Steinbach: Bagus –
Reichmann, Bott, T. Wiegand, Neacsu, Hütsch – Halimi (67. Hofmann), M. Wiegand,
Kvaca (88. Manß), Madzar (79. Ludwig) – Stadler.
Schiedsrichter: Thorsten Eick
(Alsfeld/Eifa)
Tore: 0:1 Max Stadler (7.),
1:1 Dominik Rummel (25.), 2:1 Patrick Schaaf (53.), 3:1 Tolga Duran (75.), 4:1
Dominik Rummel (90.)
Zuschauer: 850
Verschossener
Foulelfmeter: Petr
Kvaca (Steinbach, 60.) – Wolf hält.
Gelb-Rote
Karte: Alin
Neacsu (Steinbach, 80.)
torgranate
vom 20. September 2021
Bagus: "Stärkster Gegner nach Hanau"
Ein Schuss mit großer Wirkung
Für Leon Wittkes
(rechts) SG Barockstadt hatte eine Menge Arbeit mit Dennis Reichmann und dem SV
Steinbach. Foto: Kevin Kremer
"Ich
merke, dass es knapper wird." Bislang gewann die SG Barockstadt alle
Pflichtspiele in dieser Saison, doch nach Hanau und Hofbieber war der SV
Steinbach der nächste Gegner, der den Hessenliga-Primus zu ärgern wusste. Und
Volker Bagus aus dem SGB-Vorstand wählte den Satz auf der Pressekonferenz nicht
ohne Grund.
Denn
trotz des deutlichen 4:1-Erfolgs der Barockstädter sprachen nach dem Spiel
viele über die vielleicht entscheidende Szene in der 60. Minute, als Marius
Grösch Thore Hütsch im Strafraum regelwidrig zu Fall brachte und Schiedsrichter
Thorsten Eick ohne zu zögern auf den Punkt zeigte. Homan Halimi wollte, Petr
Kvaca durfte - und verschoss. Welche Wendung hätte das Spiel genommen, wenn
kämpfende Steinbacher Rückenwind und keinen Nackenschlag bekommen hätten? Es
hätte knapp werden können.
"Das tut weh, weil die Mannschaft sehr viel gearbeitet hat und dann
bekommst du die Chance, den Ausgleich zu erzielen", rekapitulierte
Fehlschütze Petr Kvaca den Moment. Es wäre gut für die Köpfe gewesen, sagte
Kvaca und merkte an, dass im Anschluss die Beine schwer wurden. Der Aufwand,
den Steinbach aufbrachte, die SGB bis zur 60. Minute zu ärgern und
beschäftigen, zollte seinen Tribut. "Wenn er den rein macht und es 2:2
steht, haben wir mehr als alles richtig gemacht", sagte SVS-Trainer Petr
Paliatka, dessen Taktik, mit fünf Abwehrspielern und drei eher defensiven
Mittelfeldspielern die Räume eng zu machen, von der Barockstadt erst in der 75.
Minute mit dem richtigen Mittel gebrochen wurde.
Halbräume war das Zauberwort von Sedat Gören, der auf der Pressekonferenz nach
dem Spiel angefressen wirkte. Ob wegen dem Spiel seiner Mannschaft, dem des
Gegners, der von ihm angesprochenen immer schwächer werdenden
Schiedsrichterleistung oder der von Bagus ausgesprochenen Tatsache, dass es in
den letzten Spielen eher knapp als souverän war? So ganz mit der Sprache
rausrücken wollte Gören nicht. Er merkte lediglich an, dass es drei Punkte
seien, die sie ohnehin nicht in die Aufstiegsrunde mitnehmen werden, was auf
der anderen Seite ebenso gegolten hätte.
Worte, die erst einmal so im Raum standen, ehe Bagus versuchte, die Wogen zu
glätten. So ganz aus der Aufstiegsrunde heraussprechen wollte er die
Steinbacher nicht und fügte an: "Nach Hanau war Steinbach der stärkste
Gegner, den wir hier zu Gast hatten." Schmeichelnde Worte für Paliatka und
seine Mannschaft. Möglicherweise hätte Bagus die Reihenfolge verändert, hätte
Kvaca in der 60. Minute nicht die Hände vors Gesicht geschlagen, sondern
jubelnd in die Höhe gestreckt.