Presse Hessenliga – SVS
– Ederbergland 24.8.2017
osthessensport
vom 24.8.2017
Hessenliga
– Müller fordert Reaktion – Schafft Steinbach die Wende?
Burghaun (pf) –
Fußball-Hessenligist SV Steinbach steht nach zwei desolaten Auftritten mit
zwölf Gegentoren am Samstag (17 Uhr) gegen Ligakonkurrent FC Ederbergland unter Druck. Trainer „Kalle“ Müller fordert
beim dritten Heimspiel der Saison eine Reaktion seines Teams.
Steffen Trabert
empfängt mit dem SV Steinbach am Samstag den FC Ederbergland
und will nach zwei Klatschen endlich wieder punkten. Foto: Christine Görlich
Nach einem
überraschend guten Ligastart musste der SVS zuletzt zwei deutliche
Derbyniederlagen gegen Borussia Fulda (0:6) und in Lehnerz (1:6) hinnehmen.
Steinbachs Coach Kalle Müller gibt zu, dass diese Klatschen nicht unbedingt zu
erwarten waren: „Die Vorgaben waren die gleichen wie bei den ersten Spielen, wo
wir gegen vermeintliche Favoriten auch gut aussahen“. Die Mannschaft spielte
dabei mutig nach vorne, was sie in den vergangenen beiden Spielen aber
teilweise vermissen ließ. „Wenn wir unseren Plan auf dem Platz nicht umsetzen
können, hast du gegen diese Topteams keine Chance und man sieht, dass da
eigentlich Welten dazwischen liegen“, weiß der 55-Jährige. Rückblickend findet
der Steinbacher Übungsleiter aber auch positive Worte
zum Saisonstart: „Man muss sagen, dass wir vier starke Gegner zum Auftakt
hatten, die im Normalfall oben mitspielen. So gesehen war der Start mit vier
Punkten okay“.
Trotzdem
fordert er nun eine Reaktion seines Teams beim nächsten Heimspiel. „Wir sind in
Lehnerz nach 20 guten Minuten einfach eingebrochen. Ederbergland
ist eine gefährliche Mannschaft, wir dürfen sie vor allem nicht zum Kontern
kommen lassen“, schaut Müller voraus, der bei der Elf von Vladimir Kovacevic
die defensive Stabilität als große Stärke ausgemacht hat: „Ihr Spielstil ist
genau das Gegenteil von unserem. Sie stehen hinten sehr gut, was man auch in
den bisherigen Spielen gesehen hat“:
Der FC Ederbergland landete wie der SVS in der vergangenen Saison
knapp vor den Abstiegsrängen. In dieser Spielzeit konnten die Gäste aus
Battenberg und Allendorf bisher einen Zähler aus drei
Spielen holen, dennoch warnt Müller unabhängig vom bisherigen Saisonverlauf vor
der Qualität der robust und zweikampfbetont agierenden Mannschaft: „Sie mussten
zweimal gegen Meister Hessen Dreieich spielen und haben dabei gute Leistungen
gezeigt. Wir dürfen uns von deren Ergebnissen nicht blenden lassen“.
Dementsprechend gibt der Steinbacher Coach offen zu,
dass ein Punkt für seine angeschlagene Mannschaft bereits ein Erfolg wäre. „Es
muss nach den letzten beiden Spielen eine Reaktion kommen. Ein Unentschieden
gegen den stark zu erwartenden Gegner wäre schon in Ordnung“.
Müller muss am
Samstag auf den gelb-rot-gesperrten Ferhat Yildiz verzichten, außerdem wird Vuk Toskovic fehlen, der sich am
vergangenen Wochenende beim Spiel von Steinbachs zweiter Mannschaft am Fuß
verletzte. Darüber hinaus sind die Einsätze von Fabian Wiegand, der das
Mannschaftstraining unter der Woche zweimal wegen einer Rückenzerrung abbrechen
musste, und Tom Wiegand (Oberschenkel) mehr als fraglich.
osthessensport
vom 24.8.2017
Hessenliga – Bestätigt: „Kalle“ Müller zurückgetreten –
Folgt Bunzenthal?
Burghaun (fs) – Jetzt
ist es bestätigt: „Kalle“ Müller ist mit sofortiger Wirkung von seinem Amt als
Trainer des Fußball-Hessenligisten SV Steinbach zurückgetreten, wie Berthold
Helmke aus dem SVS-Führungsteam bestätigt. Nach unseren Informationen soll
Borussia Fuldas Ex-Trainer Oliver Bunzenthal den SVS
übernehmen (update 14.25 Uhr).
Folgt Oliver Bunzenthal (rechts) beim SV Steinbach auf Kalle Müller
(links)? Foto: Görlich Media
Bisher waren
weder „Kalle“ Müller noch Sohn Marius trotz mehrerer Versuche für eine
Stellungnahme zu erreichen. Die Verantwortlichen aus dem Führungsteam wollten
sich anfangs nicht äußern, mittlerweile hat Berthold Helmke aus dem
Führungsteam die Trennung vom 55-Jährigen bestätigt.
Am
Dienstag hatte Müller das Training noch ganz normal geleitet und stand am
Mittwoch für die Vorschau auf das Ederbergland-Spiel
Rede und Antwort. Aktuell sollen mehrere Spieler nach Steinbach gefahren sein
und wie die Verantwortlichen versuchen, Müller noch umzustimmen. „Kalle“ Müller
hatte die Steinbacher im Oktober 2011 erneut
übernommen und den SVS im Sommer 2016 in die Hessenliga geführt, wo ihm im
Vorjahr der Klassenerhalt gelang. Mit 94 Gegentreffern stellten die Steinbacher allerdings die Schießbude der Liga, die zwei
deutlichen Pleiten (0:6, 1:6) in den vergangenen zwei Wochen sollen aber nicht
der Grund für Müllers Rücktritt sein, sondern unterschiedliche Ansichten und
Vorfälle im Hintergrund.
Nach unseren
Informationen steht ein Nachfolger für den 55-Jährigen aber bereits fest:
Oliver Bunzenthal soll die Steinbacher
übernehmen. Der Ex-Bundesligaprofi führte Borussia Fulda zu zwei Aufstiegen in
Folge, wurde dort aber im Oktober 2015 entlassen und hatte seitdem pausiert.
osthessensport
vom 24.8.2017
Hessenliga
– Paliatka und Trabert übernehmen Steinbach interimsweise
Burghaun (fs) – Nach
dem überraschenden Rücktritt von „Kalle“ Müller als Trainer des
Fußball-Hessenligisten SV Steinbach hat sich nun das Seniorenführungsteam zu
Wort gemeldet: Aus Müllers Sicht gebe es andere Gründe als die sportliche
Situation, den 55-Jährigen umzustimmen, sei nicht gelungen. Bis ein Nachfolger
gefunden ist, werden Petr Paliatka und Kapitän Steffen Trabert die Mannschaft
betreuen.
Die Versuche,
Kalle Müller umzustimmen, sind gescheitert. Foto: Christine Görlich
Die
Stellungnahme des SV Steinbach im Wortlaut:
„Mit einigem
Bedauern müssen wir bestätigen, dass der Trainer unserer Hessenligamannschaft
Kalle Müller mit sofortiger Wirkung sein Amt niedergelegt hat. Für ihn
ausschlaggebend ist keineswegs die sportliche Situation. Es gibt aus seiner
Sicht andere Gründe, die seine Entscheidung auslösten. Das wird der Verein in
Ruhe analysieren.
Leider ist es
dem Verein auch nicht gelungen, seine sehr überraschende und kurzfristige
Entscheidung zu revidieren. Jedenfalls hat Kalle Müller in den Jahren als
Trainer ab dem 24.10.2011 für unseren Verein eine herausragende Arbeit
geleistet und große Erfolge errungen. Dafür gebührt ihm unser großer Dank.
Gerne hätten
wir eine glücklichere Beendigung seine Ära in Steinbach gewünscht. Kalle hat
angekündigt, dass er in Zukunft keinen Verein mehr übernehmen will. Zunächst
wird ab sofort und übergangsweise unser erfahrenster Spieler Petr Paliatka
zusammen mit Spielführer Steffen Trabert und unterstützt von der
Seniorenführung das Training leiten und die Spielbetreuung übernehmen. Das gilt
solange, bis wir den Nachfolger vorstellen.“
osthessensport
vom 25.08.2017
Hessenliga
- Marius Müller: „Ich werde nicht mehr für Steinbach spielen“
Burghaun (rg) – Die nächste
Entscheidung beim Fußball-Hessenligisten SV Steinbach ist gefallen. Nach dem
Rücktritt seines Vaters Kalle Müller als Trainer steht auch Marius Müller nicht
mehr zur Verfügung.
Marius Müller
(links). Foto: Christine Görlich
„Ja das stimmt,
auch ich werde nicht mehr für Steinbach spielen“, so der
Mittelfeldspieler: „Meine Entscheidung hat aber nichts mit der Entscheidung meines
Vaters zu tun, das möchte ich gerne klarstellen.“ Es sei etwas
Gravierendes vorgefallen, was für den 26-Jährigen in keinster
Weise für ihn persönlich und auch für seinen Vater zu tolerieren sei. „Der
Vorfall ging nicht nur gerichtet an meinen Vater, sondern im gleichen Anteil an
mich“, so Marius Müller.
torgranate
vom 24.8.2017
"Kalle" Müller wohl zurückgetreten
Paukenschlag beim SV Steinbach?
Am Freitag
wurde er schon ein Stück allein gelassen – nun ist er schon kein Trainer mehr.
Foto: Charlie Rolff
Paukenschlag
beim SV Steinbach? Trainer Karl-Josef "Kalle" Müller ist nach unseren
Informationen mit sofortiger Wirkung von seinem Amt beim Hessenligisten
zurückgetreten. Ob dies tatsächlich so ist und wer die Nachfolge des
55-Jährigen antritt, ist derzeit noch unklar
Eine offizielle
Bestätigung des Vereins steht nämlich noch aus. Trotz mehrfacher Versuche der
Kontaktaufnahme seit Mittwoch waren weder Hugo Kochanski, Berthold Helmke und
Jürgen Wiegand aus dem Führungsteam, noch Betreuer Jan Händler und auch nicht
Karl-Josef Müller selbst für eine Stellungnahme zu erreichen. Neben dem Trainer
soll auch dessen Sohn Marius Müller (ebenfalls nicht erreichbar), der im
offensiven Mittelfeld eine tragende Rolle im Team hätte spielen sollen, nicht
mehr für den SV Steinbach
auflaufen wollen.
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Nach unseren Informationen sind die Vereinsverantwortlichen aktuell bemüht, den
Trainer doch noch umzustimmen. Der plötzliche Rücktritt von Karl-Josef Müller
soll nicht an den jüngsten sportlichen Ergebnissen (0:6 gegen Borussia Fulda,
1:6 gegen den TSV Lehnerz) liegen, sondern an Vorfällen im Hintergrund. Daraus
soll der 55-Jährige seine Konsequenzen gezogen haben - und jetzt einen
Schlussstrich.
Müller übernahm den SVS im Laufe der Spielzeit 2011/12 und führte den Verein im
Sommer 2016 in die Hessenliga - der größte Erfolg der Vereinsgeschichte. Doch
es wurde noch besser: Trotz eines holprigen Starts in Liga fünf gelang Müller
mit seiner Mannschaft dank mutigem Offensivfußball der Klassenerhalt. Der
Erfolg weckte aber auch Begehrlichkeiten anderer Vereine. Beispielsweise an
Shootingstar Daniel Hanslik, den es in diesem Sommer
zur U23 vom VfL Wolfsburg in die Regionalliga gezogen hat. Ein positiver Start
gelang Steinbach in
dieser Spielzeit dennoch, gegen den TSV Lehnerz gab es zum Saisonauftakt ein
1:1, eine Woche später gelang bei Regionalligaabsteiger Watzenborn-Steinberg
mit dem 3:2-Sieg ein echter Coup. / les, jg
torgranate
vom 24.8.2017
Bestätigt:
Müller weg, Paliatka und Trabert übernehmen
"Keine
sportlichen Gründe"
"Kalle"
Müller ist kein Trainer mehr in Steinbach. Foto: Charlie Rolff
Hessenligist SV
Steinbach hat sich in einer Pressemitteilung zum Rücktritt von Trainer
Karl-Josef "Kalle" Müller geäußert.
Die
Pressemitteilung im Wortlaut:
"Mit
einigem Bedauern müssen wir bestätigen, dass der Trainer unserer
Hessenligamannschaft Kalle Müller mit sofortiger Wirkung sein Amt niedergelegt
hat. Für ihn ausschlaggebend ist keineswegs die sportliche Situation. Es gibt
aus seiner Sicht andere Gründe, die seine Entscheidung auslösten. Das wird der
Verein in Ruhe analysieren.
Leider ist es dem Verein auch nicht gelungen, seine sehr überraschende und
kurzfristige Entscheidung zu revidieren. Jedenfalls hat Kalle Müller in den
Jahren als Trainer ab dem 24.Oktober 2011 für unseren Verein eine herausragende
Arbeit geleistet und große Erfolge errungen. Dafür gebührt ihm unser großer
Dank.
Gerne hätten wir eine glücklichere Beendigung seine Ära in Steinbach gewünscht. Kalle
hat angekündigt, dass er in Zukunft keinen Verein mehr übernehmen will.
Zunächst wird ab sofort und übergangsweise unser erfahrenster Spieler Petr
Paliatka mit Spielführer Steffen Trabert und unterstützt von der
Seniorenführung das Training leiten und die Spielbetreuung übernehmen. Das gilt
solange, bis wir den Nachfolger vorstellen."
torgranate
vom 24.8.2017
Müller:
"Sonst hätte ich mein Gesicht verloren"
Hessenliga:
55-Jähriger erklärt seinen Rücktritt
"Kalle" Müller war mehr als sechs Jahre Trainer
in Steinbach. Foto: Charlie Rolff
Im Gespräch mit
unserem Onlineportal hat Karl-Josef "Kalle" Müller (55) seinen
Rücktritt als Trainer beim Hessenligisten SV Steinbach erklärt.
"Der
Rücktritt hat keine sportlichen Gründe", verdeutlicht Müller, der
ausführt, "dass die Entscheidung keine unüberlegte Entscheidung war und
diese über einen längeren Zeitraum gewachsen ist. Irgendwann kommt aber der
Moment, indem man Sachen mit seinem Gewissen nicht mehr vereinbaren kann. Mit
jeder anderen Entscheidung hätte ich mein Gesicht verloren." Dass es so
gekommen sei, bedauere Müller. "Es ist extrem schade, denn wir haben in
sechs Jahren hier kontinuierlich etwas aufgebaut. Als wir anfangen haben, hätte
niemand im Traum daran gedacht, dass wir in solche Regionen vorstoßen und uns
mit der Elite Hessens messen dürfen."
torgranate
vom 25.08.2017
"Keine
sportlichen Gründe"? Das gab es schon zweimal
So erging es den Vorgängern von "Kalle" Müller
Auch die
Vorgänger von Karl-Josef "Kalle" Müller, Andreas Herzberg (links) und
Ante Markesic, warfen beim SVS das Handtuch.
Fotos: kr, cr
Karl-Josef
"Kalle" Müller ist nicht der erste Trainer des SV Steinbach, der
seinen Vertrag aus freien Stück nicht erfüllen wollte und "keine
sportlichen Gründen" aufführte. Auch seine Vorgänger Ante Markesic und Andreas Herzberg warfen ihrerseits das
Handtuch.
Ante Markesic im April 2010
„Spätestens zum
Saisonende ist für mich Schluss. Ich bin sehr traurig über Dinge, die in der
letzten Zeit im Umfeld passiert sind“, machte Markesic,
der die Mannschaft aus der Kreisober- in die Verbandsliga geführt hatte, im
April 2010 seine Verbitterung gegenüber der Fuldaer Zeitung deutlich. Er klärte
über die genauen Hintergründe auf: „Einige Leute haben völlig den Realitätssinn
verloren, und es gibt Menschen, die leben hier ihre Frustration aus dem Alltag
aus. Nach einer Auswechslung bin ich böse beleidigt worden. Eigentlich habe ich
eine dicke Haut, aber wir sind an einem Punkt, an dem ich mich vor meine
Mannschaft stellen und die Spieler schützen muss, bevor hier vielleicht noch
eine Flasche fliegt“, machte sich Markesic seine
Gedanken und fügte an: „Ich muss auch an meine Gesundheit denken. Das tue ich
mir nicht an.“
Andreas
Herzberg im Oktober 2011
Seinem
Nachfolger Andreas Herzberg erging es ähnlich. Nach dem dritten Platz in der
Spielzeit 2010/11 - der bis dato besten Saison der Vereinsgeschichte - warf
Herzberg nach einem verpatzten Start im Oktober 2011 das Handtuch. "Es
sind gewisse Dinge vorgefallen, die so nicht tragbar sind", sagte Herzberg
im damaligen Interview mit der Fuldaer Zeitung und führte unter anderem einen
anonymen Brief sowie persönliche Beleidigungen einiger Zuschauer für seinen
Rücktritt an.
"Mich wundert es, dass sich das schon so herumgesprochen hat, aber das ist
schon richtig. Fakt ist, dass nach den Vorkommnissen ein längeres Engagement
als bis zur Winterpause sowieso nicht mehr infrage kam", so Herzberg. Über
den genauen Inhalt des Briefs wollte sich der Trainer nicht äußern. "Ich
kann nur sagen, dass sich das kein Trainer der Welt antun muss und dass so
etwas niemand verdient hat. Trotzdem will ich das Thema nicht öffentlich
machen. Nur soviel: In mir drin ist die
Identifikation mit dem Verein verloren gegangen, obwohl ich viele Leute und
deren Arbeit in Steinbach
sehr schätze."
torgranate
vom 25.08.2017
Paliatka: "Die Mannschaft tappt im Dunkeln"
SVS-Interimstrainer nimmt Zuschauer in die Pflicht
Petr Paliatka (rechts) will nach Wadenproblemen wieder
spielen. Foto: Charlie Rolff
Nach dem
Rücktritt von Trainer Karl-Josef Müller haben nun vorübergehend die bisherigen
Spieler Petr Paliatka und Steffen Trabert beim SV Steinbach das Sagen und
sollen dafür sorgen, dass die drei Punkte am Samstag (17 Uhr) im
Hessenliga-Heimspiel gegen den FC Ederbergland im
Mühlengrund bleiben.
Spurlos vorbei
gingen die turbulenten Tage an der Mannschaft nicht. "Die Stimmung beim
Training am Donnerstagabend war sehr gedrückt. Für uns war der Rücktritt von
Kalle eine große Überraschung, wir hatten nicht damit gerechnet, auch weil es
überhaupt keine Probleme zwischen uns und dem Trainer gegeben hat",
versichert Paliatka, der ausführt, "dass wir hinsichtlich der Gründe im
Dunkeln tappen. Wir wissen nicht, was passiert ist, zumal wir am Montag und
Dienstag gemeinsam noch sehr gut trainiert haben. Da hat sich Kalle nichts
anmerken lassen", sagt der Mittelfeldspieler.
Weitergehen müsse es dennoch, schließlich steht am Samstag das so wichtige
Heimspiel gegen Ederbergland vor der Tür. "Das
wird eine schwere Partie, wir müssen uns wieder auf das Wesentliche fokussieren
und alles andere ausblenden", fordert Paliatka, der sich wünscht, dass die
Mannschaft zu null spielt. Als Kritik an Müller, der für eine sehr offensive
Spielweise stand, die immer mal wieder zu deutlichen Niederlagen wie dem
jüngsten 1:6 in Lehnerz geführt hatte, möchte der 33-Jährige diese Vorgabe aber
nicht verstehen.
"Auch bei Kalle wollten wir keine Gegentreffer kassieren, und die zwei
hohen Niederlagen lagen bestimmt auch nicht an unserer Spielweise. Vielmehr
waren wir Spieler ja auf dem Feld, da müssen wir uns erst einmal an die eigene
Nase fassen. Es ist aber einfach so, dass Ederbergland
aus einer sehr guten Defensive heraus agiert und es schwer wird, gegen diese
Mannschaft Torchancen zu kreieren. Da muss auch mal ein Treffer reichen",
so Paliatka. Unklar ist aber noch, welches Personal dem Interimstrainer zur
Verfügung steht.
"Bekannt,
dass das Umfeld nicht leicht ist"
Während
Abwehrspieler Fabian Wiegand sich wohl eine Zerrung im Rippenbereich zugezogen
hat, steht auch hinter Verteidiger Tom Wiegand (Oberschenkelprobleme) noch ein
Fragezeichen. Darüber hinaus droht Offensivallrounder Vuk
Toskovic auszufallen, nachdem sich der Neuzugang von
Rot-Weiss Frankfurt am vergangenen Wochenende beim
Spiel der zweiten Mannschaft zuhause gegen den ESV Weiterode (0:2) am Mittelfuß
verletzt hatte. Nicht zur Verfügung steht nach unseren Informationen Marius
Müller, der nach dem Rücktritt seines Vaters nicht mehr das Trikot des SVS
überstreifen möchte.
"Davon weiß ich noch nichts, personell ist es für mich noch ein Rätsel.
Überhaupt ging das alles sehr schnell in den letzten Tagen, ich habe ja erst am
Donnerstag um 15 Uhr davon erfahren, dass ich das Traineramt jetzt
vorübergehend bekleiden soll", so Paliatka, der als Spieler zuletzt nur
auf der Bank saß. "Ich habe seit dem Watzenborn-Steinberg-Spiel
vor gut drei Wochen Probleme mit der Wade. Gegen Lehnerz war ein Einsatz nicht
möglich, inzwischen ist es aber besser geworden. Wenn ich fit bin, will ich
auch spielen."
Eine klare Meinung hat Paliatka derweil zum Steinbacher Umfeld, das nicht unschuldig am Rücktritt Müllers
gewesen sein soll. "Es ist ja bekannt, dass das Umfeld hier nicht gerade
leicht ist. Nach dem Saisonstart war alles toll, nach den zwei Niederlagen
wurde alles infrage gestellt. Das gehört zum Fußball leider dazu, ändert aber
nichts an der Tatsache, dass die Mannschaft in der aktuellen Phase die
Unterstützung der Zuschauer braucht. Die Leute dürfen nicht die Ruhe verlieren,
sondern müssen uns helfen. Dann können wir gegen Ederbergland
auch etwas Zählbares mitnehmen."
Vor besagter Partie wollte sich das Steinbacher Führungsteam um Berthold Helmke, Hugo Kochanski und
Jürgen Wiegand derweil nicht zum Rücktritt Müllers und mögliche Nachfolger
äußern.
Autor: Max
Lesser
"Keine
sportlichen Gründe"
Nach
Rücktritt Müllers beim SVS - Trabert und Paliatka übernehmen
"Kalle"
Müller ist nicht mehr Trainer des SV Steinbach Foto: Carina Jirsch
Wie das Führungsteam vom Fußball-Hessenligisten SV Steinbach offiziell
gegenüber ON|Sport bestätigt, ist Trainer Karl-Josef
"Kalle" Müller (55) zurückgetreten. Er war seit sechs Jahren - genau
2.142 Tage - Trainer der Steinbacher (Amtsantritt im
Oktober 2011). Von insgesamt 103 Spielen unter Müllers Regie gewannen die Steinbacher 54. Er holte 1,77 Punkte im Schnitt (Quelle:
transfermarkt.de). So teilte der Verein am Donnerstagabend in einer
Pressemitteilung mit, dass sein Rücktritt keine sportlichen Gründe habe. Die
Mannschaft wird interimsweise von Kapitän Steffen Trabert und Petr Paliatka
übernommen. Die Presseerklärung des SV Steinbach im Wortlaut:
"Mit Bedauern
müssen wir bestätigen, dass der Trainer unserer Hessenligamannschaft Kalle
Müller mit sofortiger Wirkung sein Amt niedergelegt hat. Für ihn
ausschlaggebend ist keineswegs die sportliche Situation. Es gibt aus seiner
Sicht andere Gründe, die seine Entscheidung auslösten. Das wird der Verein in
Ruhe analysieren. Leider ist es dem Verein auch nicht gelungen, seine sehr
überraschende und kurzfristige Entscheidung zu revidieren. Jedenfalls hat Kalle
Müller in den Jahren als Trainer ab dem 24.10.2011 für unseren Verein eine
herausragende Arbeit geleistet und große Erfolge errungen. Dafür gebührt ihm
unser großer Dank. Gerne hätten wir eine glücklichere Beendigung seine Ära in
Steinbach gewünscht. Kalle hat angekündigt, dass er in Zukunft keinen Verein
mehr übernehmen will.
Zunächst wird unser erfahrenster Spieler Petr Paliatka zusammen mit Spielführer
Steffen Trabert und unterstützt vom Seniorenführung
das Training leiten und die Spielbetreuung übernehmen. Das gilt solange, bis
wir den Nachfolger vorstellen."
ON|Sport hatte sich nicht an den bereits am
Vormittag kursierenden Gerüchten beteiligt, sondern auf die offizielle
Bestätigung des Vereins gewartet. (Hans-Hubertus Braune) +++
Pressemitteilung
Mit
einigem Bedauern müssen wir bestätigen, dass der Trainer unserer
Hessenligamannschaft Kalle Müller mit sofortiger Wirkung sein Amt niedergelegt
hat.
Für ihn ausschlaggebend ist keineswegs die sportliche Situation. Es gibt aus
seiner Sicht andere Gründe, die seine Entscheidung auslösten. Das wird der
Verein in Ruhe analysieren.
Leider ist es dem Verein auch nicht gelungen, seine sehr überraschende und
kurzfristige Entscheidung zu revidieren.
Jedenfalls hat Kalle Müller in den Jahren als Trainer ab dem 24.10.2011 für
unseren Verein eine herausragende Arbeit geleistet und große Erfolge errungen.
Dafür gebührt ihm unser großer Dank.
Gerne hätten wir eine glücklichere Beendigung seine Ära in Steinbach gewünscht.
Kalle hat angekündigt, dass er in Zukunft keinen Verein mehr übernehmen will.
Zunächst wird ab sofort und übergangsweise unser erfahrenster Spieler Petr
Paliatka zusammen mit Spielführer Steffen Trabert und unterstützt von der
Seniorenführung das Training leiten und die Spielbetreuung übernehmen.
Das gilt solange, bis wir den Nachfolger vorstellen.
Steinbach, 24.08.2017
Mit freundlichen Grüßen
Sportverein Steinbach 1920 e.V.
Berthold Helmke
HNA vom 24.08.17 16:48
Hessenliga:
FC Ederbergland hofft in Steinbach auf Zählbares
Er traf im Ederbergländer
Heimspiel vor einem Jahr gegen Steinbach: Manuel Todt (links), hier gegen Tom
Wiegand, hofft, dass in Osthessen nun die torlose Serie des FCE nun platzt.
Foto: Kaliske
Allendorf-Eder. Die Reise des FC Ederbergland zum SV Steinbach soll eine Trendwende in dem
bisherigen Verlauf der Fußball-Hessenliga-Saison werden. Am Samstag tritt der
noch sieg- und torlose FCE in Osthessen an.
Anpfiff ist zur ungewohnten Zeit um 17
Uhr. „Es sind einige Spieler zum Viessmann-Jubiläum geladen und die wollen da
auch gerne hingehen. Deshalb haben wir gebeten, das Spiel zu einem späteren
Zeitpunkt beginnen zu lassen“, erklärt Sportvorstand Horst Kziuk.
Auch wenn es mit dem ersten Sieg nicht
klappen sollte, so wäre es doch zumindest ein Fortschritt, wenn das erste
Saisontor gelingen würde - gemeinsam mit einem Punktgewinn wäre das schon
aufbauend für die zuletzt glücklose Mannschaft.
Dabei sind die kampfstarken Osthessen
schon eher als die technisch starken Dreieicher die Kragenweite des FCE. Mit
2:2 und 1:2 fielen die Ergebnisse in der Vorsaison knapp aus. Es nützt
allerdings nichts, in der Vergangenheit zu kramen. Tore müssen her. Die wenigen
Chancen gilt es zu nutzen - vor allem gegen die derzeit schlechteste Abwehr der
Liga, die Steinbach stellt (15 Gegentore). (zhw)
0sthessensport 27.8.2017
Hessenliga – Anonymer Brief war Auslöser für Müllers Rücktritt
Burghaun (pf) – Nach
dem überraschenden Rücktritt von Trainer „Kalle“ Müller beim
Fußball-Hessenligisten SV Steinbach hat sich Vorstandsmitglied Berthold Helmke
zu den Hintergründen geäußert. Ein anonymer Brief, gerichtet an alle
Verantwortlichen des Vereins, soll Müllers Entscheidung herbeigeführt haben.
Berthold
Helmke. Foto: Christine Görlich
Wie Helmke bestätigt, fand er selbst,
wie auch die anderen Vorstandsmitglieder und Trainer Müller, am
Mittwochnachmittag einen anonymen Brief in seiner Post, in dem ein
„Heckenschütze“ in „unangemessener Art und Weise gegen den Verein hetzte“.
Bezogen auf die beiden hohen Derbyniederlagen der vergangenen Wochen habe der
Absender die Trainerarbeit hart kritisiert und die Tauglichkeit von Müllers
Sohn Marius für das Hessenliga-Team infrage gestellt. „Wir haben versucht, Kalle
doch noch zu überreden und den Schreibern erst gar keine Chance zu geben, aber
der Brief war für ihn der Tropfen, der das Fass letztendlich zum Überlaufen
brachte.“ Müller habe direkt nach Einsehen des anonymen Briefes seine
Entscheidung gefällt, so Helmke, der weiter ausführt: „Wir werden die Lage
jetzt erstmal ganz genau analysieren und uns bei der Suche nach einem neuen
Trainer Zeit lassen.“ Vor dem Pokalspiel am Dienstagabend beim TSV Lehnerz sei
keine Entscheidung geplant, heißt es seitens des SVS-Vorstandes.
osthessensport vom 27.8.2017
Hessenliga – Dimitrijevics Doppelpack reicht Steinbach nicht zum Sieg
Burghaun – Von Pascal Fischer – Der SV
Steinbach hat sich in der Fußball-Hessenliga gegen den FC Ederbergland
ein 2:2 (1:0)-Unentschieden erkämpft. Obwohl die Gastgeber mehr vom Spiel
hatten, war man im Mühlengrund am Ende mit dem Punkt zufrieden.
Nach einem fairen Hessenligaspiel, in
dem es nur zwei Gelbe Karten in der Schlussphase gab, zog Steinbachs
Vorstandsmitglied Berthold Helmke eine gemischte Bilanz: „Wenn man das ganze
Spiel betrachtet, haben wir zwei Punkte verschenkt“, so Helmke. „Aber
angesichts der Turbulenzen, die der Verein unter der Woche erlitten hat, können
wir mit dem Ergebnis zufrieden sein“, resümiert er nach dem überraschenden
Rücktritt des langjährigen Steinbacher Trainers
„Kalle“ Müller am Donnerstag.
Es war die 81. Spielminute und Sasa
Dimitrijevic konnte zumindest etwas davon wiedergutmachen, was sich das Team
des Interimstrainerduos Paliatka/Trabert in den 20 Minuten zuvor selbst kaputt
gemacht hatte. Nach einer überlegenen ersten Hälfte ging es mit 1:0 für den SVS
in die Pause und auch im zweiten Durchgang konnte Ederbergland
zunächst nicht gefährlich werden. Doch dann passierte das, was sich niemand
erklären konnte: Plötzlich drehten die Gäste aus heiterem Himmel das Spiel,
bevor Dimitrijevics zweiter Treffer wenigstens noch einen Punkt rettete.
Zu Beginn war Steinbach im Vergleich zu
den beiden hohen Pleiten gegen Lehnerz und Borussia Fulda kaum
wiederzuerkennen. Es gab eine Ecke nach der anderen und die Torschüsse wurden
immer gefährlicher, sodass die Führung durch Dimitrijevic nach 38 Minuten mehr
als verdient war. Nach einem schönen Solo von Michael Wiegand auf der rechten
Seite musste der Torschütze nach Wiegands Querpass nur noch einschieben. Vom FC
Ederbergland war zu erwarten, dass sie auf Konter
lauern würden, doch selbst das gelang dem Team von Vladimir Kovacevic nicht
wirklich.
Die Führung für den SVS hätte durchaus
höher ausfallen können, aber als die Gäste auch nach der Halbzeitpause zunächst
offensiv ungefährlich blieben, zogen sich die Steinbacher
etwas zurück. In der 64. Minute kam schließlich ein langer Ball über die
gesamte Abwehr des Gastgebers bei Ederberglands
Stürmer Daniel Gora an, der diesen gut verarbeitete
und sich in Schussposition brachte. Steinbachs Keeper Motzkus versuchte sein
Bestes, aber konnte Goras platzierten Schuss nicht
mehr abwehren. Doch damit nicht genug: Steinbachs Kapitän Steffen Trabert
spielte einen Rückpass auf Motzkus, der – anders als Trabert vermutete – nicht
schnell genug aus seinem Tor kam. So konnte Manuel Todt, der die Situation
erahnte, zwölf Minuten nach dem Ausgleich das Missverständnis in der Steinbacher Defensive nutzen und die genauso überraschende
wie unverdiente Führung für Ederbergland erzielen.
Neun Minuten vor dem Ende dann die Szene
des Spiels: Steinbachs Petr Kvaca rannte sich in der
gegnerischen Abwehr fest, sodass ein Torabschluss wenig vielversprechend
gewesen wäre. Er entschied sich schließlich für einen Lupfer
nach rechts außen, wo Dimitrijevic freistand und den Ball sehenswert per
Direktabnahme ins lange Eck zimmerte. Ederberglands
Torwart Dominik Geiss konnte dem Ball nur noch
hinterherschauen, während der Doppelpacker zum Jubeln abdrehte. Die Freude war
angesichts des hohen Aufwandes, den die Steinbacher
konsequent betrieben hatten, sehr groß.
Steinbach: Motzkus – Schaub, Trabert, Bott, Schwab
– Wiegand, Paliatka – Ludwig (73. Manns), Dimitrijevic, Kvaca
– Münkel (78. Toskovic).
Ederbergland: Geiss, Mohr, Ricka,
Lindenborn, Miß, Gora, von
Drach (61. Heft), Wolff, Erdem (46. Todt), Buividavicus
(61. Hidic), Guntermann.
Schiedsrichter: Alessandro Scotece (Walldorf)
Tore: 1:0 Sasa Dimitrijevic (38.), 1:1 Daniel Gora
(64.), 1:2 Manuel Todt (76.), 2:2 Sasa Dimitrijevic (81.)
Zuschauer: 200
SV Steinbach - FC Ederbergland
2:2 (1:0)
Nach turbulenter Woche: Steinbach und Ederbergland spielen remis
Es war das erste Spiel nach der
Amtsniederlegung von Steinbachs Trainer Karl-Josef Müller. Zu Gast war am
Samstagnachmittag der FC Ederbergland, der die Steinbacher nach einer 1:0-Führung in der zweiten Hälfte
binnen zehn Minuten mit 1:2 in Rückstand brachte. Doch die Mannschaft riss sich
zusammen und glich durch Sasa Dimitrijevic in der 82. Minute aus. Am Ende
trennte man sich 2:2 (1:0)-Unentschieden.
"Wir wollten stabil stehen und
endlich mal ein Tor schießen", so Ederberglands
Trainer Vladimir Kovacevic und das schaffen seine
Schützlinge auch. Ingo Miß spielt den Ball auf Daniel
Gora (64.) und Manuel Todt nutzt Steffen Trabert
Fehler eiskalt aus und bringt die Gäste damit 2:1 in Führung (77.).
"Der Anfang der zweiten Halbzeit
war unsere schwächere Phase. Anstatt das 2:0 zu machen, bekamen wir zwei
Gegentore. Die Mannschaft hat trotz all den Umständen eine riesen Reaktion auf
die letzten beiden Spiele gezeigt", so Jürgen Wiegand, Mitglied des Steinbacher Führungsteams.
Die getrübte Stimmung in Steinbach ist natürlich auch Ederberglands
Trainer Kovacevic aufgefallen: "Besonders in der ersten Hälfte hat man es
gemerkt. Eine ganz komische Stimmung lag über dem Spiel."
Dennoch liesen sich die Jungs nicht unterkriegen und
kämpften sich zu einem 2:2-Unentschieden. Doppel-Torschütze ist Sasa Dimitrijevic
(37., 82.). (fvo)
DIE STATISTIK ZUM SPIEL:
SV Steinbach: Marco Motzkus - Markus Schaub, Sasa Dimitrijevic, Sebastian
Bott, Steffen Trabert, Cino Schwab, Marcel Ludwig,
Michael Wiegand, Petr Paliatka, Florian Münkel, Petr Kvaca.
FC Ederbergland: Dominik Geiss,
Pavel Ricka, Daniel Gora,
Fabian Mohr, Ingo Miß, Janis Wolff, Lukas Guntermann,
Manuel Todt, Sascha von Drach, Serkan Erdem, Stasis Buividavicus,
Tobias Lindenborn.
Tore: 1:0 Sasa Dimitrijevic (37.), 1:1 Daniel Gora
(64.), 1:2 Manuel Todt (75.), 2:2 Sasa Dimitrijevic (82.).
torgranate vom 26.8.2017
Anonyme
Briefe, ein Maulwurf und Nachfolgegerüchte
Berthold
Helmkes denkwürdige Pressekonferenz
Berthold Helmke hat
Klartext gesprochen.
Steinbachs Vorstandsmitglied Berthold
Helmke hat sich auf der Pressekonferenz nach der Partie gegen den FC Ederbergland (2:2) zum Rücktritt von Trainer Karl-Josef
"Kalle" Müller geäußert.
Auszüge von Berthold Helmke bei der
Pressekonferenz
"Wir haben ein paar schlimme Tage
hinter uns. Einerseits durch den für uns überraschenden Rücktritt unseres
Trainers Kalle Müller. Auf der anderen Seite aber auch durch ein massives
investigatives Verbraten der Presseorgane, die uns gar keine Zeit gelassen hat,
mal tief durchzuatmen. Wir haben bislang keine konkreten Erklärungen abgegeben,
weil wir als Vereinsverantwortliche in erster Linie das Managen der Krise
bewältigen mussten. Die ganze Geschichte ist zwei Tage alt, in dieser Zeit
haben wir es geschafft, eine Mannschaft mit zwei interimsmäßigen Trainern zu
stellen.
Wir haben hier eine niederträchtige Person, die es sich erlaubt, anonyme Briefe
zu schreiben. Dieser Brief ist Mittwoch bei der Post bei unserem Trainer, einem
Vorstandsmitglied und einem Mitglied aus der Sportlichen Leitung eingegangen.
Der Inhalt des Briefes, wenn man ihn veröffentlichen würde, würden wir dem
Schreiber, der ohnehin Erfolg hatte, schließlich hat er erreicht was er wollte,
auch noch die Ehre erweisen, diesen Schwachsinn kundzutun. Da steht drin, dass
der Trainer überhaupt keinen Zugriff zur Mannschaft habe, dass er falsch
aufstellen würde, falsch einwechseln würde und zu offensiv spielen würde. All
diese Dinge kann man kritisieren, die Aufforderung, zurückzutreten, ist aber Fehl am Platz.
Die Kritik richtete sich auch gegen seinen Sohn Marius Müller. Bei Borussia
Fulda sei er nicht zum Einsatz gekommen, hier spielt er nur, weil sein Vater
Trainer ist. All diese Dinge gehen unter die Gürtellinie und sind in größtem
Maße verletzend gegenüber dem Trainer und dem Spieler. Aber auch für uns Funktionäre,
die sich tagtäglich ehrenamtlich den Arsch aufreißen, um sich dann mit solchen
niederträchtigen, charakterlosen Menschen auseinandersetzen zu müssen. Wir als
Verein sind noch stärker betroffen als der Trainer. Wir haben hier eine
undichte Stelle bei uns, einen Maulwurf, wissen aber nicht, wer es ist. Wir als
Verein sind nicht der Täter, sondern das Opfer. Wir sind in Steinbach kein Volk, das
Trainer wegmobbt oder Trainer ungerecht behandelt,
auch wenn mal das ein oder andere Wort von Zuschauer fällt.
"Es besteht
Wiederholungsgefahr"
Wir haben
bekanntgegeben, dass zwei Spieler interimsmäßig das Traineramt übernehmen und
natürlich ist jetzt jeder daran interessiert, wer der Nachfolger wird. Da hat
die Presse schon Leute angerufen, die in Frage kommen könnten. Unter anderem
einen Sven Bednarek (ehemaliger Trainer des SV Burghaun,
TSV Bachrain und Hünfelder
SV II, Anm. d. Red.), der das verneint hat. Zwei andere hätten angeblich
gesagt, dass sie von Steinbach
angerufen worden wären, aber abgelehnt hätten. Ich weiß nicht, wie solche Leute
dazu kommen, wir haben nicht ein einziges Gespräch mit einem Trainer geführt.
Weder vor Kalles Rücktritt, noch danach. Es ist für mich auch nicht
nachvollziehbar, wie man vermelden kann, dass Oliver Bunzenthal
(ehemaliger Trainer des Hünfelder SV und Borussia
Fulda, Anm. d. Red.) Trainer wird.
Wir wünschen uns von der Presse keine Schonung, aber auch ein wenig Fairness.
Wir haben eine Pressemitteilung rausgegeben, die während meiner Arbeitszeit
geschrieben wurde. Wir haben da klar gesagt, dass wir den Trainer nicht
entlassen haben. Wir hatten nach dem Rücktritt ein Gespräch im Vorstand,
während dieser Sitzung gab es einen Anruf von Kalle Müller, der uns erklärt
hat, warum er sich dazu entschieden hat. Das haben wir zum Anlass genommen,
dass jedes einzelne Vorstandsmitglied ihm den Rücken gestärkt hat. Wir haben
ihn gebeten, weiterzumachen und haben ihm signalisiert, dass wir geschlossen
hinter ihm stehen und er diese Entscheidung nochmal überdenken soll. Wir sind
mit ihm verblieben, dass er noch einmal eine Nacht drüber schlafen will und wir
am nächsten Tag darüber reden. Genau das haben wir gemacht. Als die
Entscheidung von Kalle feststand, ist die Mitteilung entstanden.
Zusammenfassend möchte ich sagen, dass wir bestürzt sind über diesen Vorfall
und diese charakterlose Person, die unsere Arbeit zunichte
macht. Wir gehen davon aus, dass es der identische Schreiber oder die
identische Schreiberin ist, der vor einigen Jahren die Briefe an Andreas
Herzberg geschickt hat. Die gleiche Fiktion, der gleiche Anlass, die gleichen
Formulierungen, die gleiche Zielrichtung. Es muss jemand sein, der
Insider-Informationen hat. Es wird schwierig sein, das aufzudecken, aber wir
werden alles versuchen, schließlich besteht sozusagen Wiederholungsgefahr. Und
das ist schlimm und schädlich für Steinbach.
Mit Kalle hatten wir vereinbart, dass wir die Einzelheiten nicht ausbreiten,
das ist auch nicht nötig. Kalle hatte sicher auch andere, kleinere Gründe
gehabt, diese waren aber meiner Meinung nach nicht der Auslöser, welches das
Fass zum Überlaufen gebracht hat. Das war mit Sicherheit dieser Brief. Wir als Steinbacher Sportverein werden diese Krisensituation meistern und
nur noch näher zusammenrücken."
torgranate vom 26.8.2017
Dimitrijevic
bügelt Traberts Fauxpas aus
Hessenliga: Steinbach holt einen Punkt
Steinbachs Sebastian Bott
ist hier einen Tick schneller als Ederberglands Lukas
Guntermann (links). Foto: Ralph Kraus
In Spiel eins der Post-Kalle-Müller-Ära
holte der SV Steinbach im Heimspiel gegen den FC Ederbergland
einen Punkt. Das war allerdings weder Fisch noch Fleisch, denn einerseits
gelang der 2:2-Ausgleich spät, andererseits hätten gerade Anfang der zweiten
Halbzeit die Zeichen auf Heimsieg gestellt werden müssen.
Personell musste das
Spielertrainer-Zweigestirn Steffen Trabert/Petr Paliatka gezwungenermaßen
umstellen: Einerseits weil auch Marius Müller seinen Abschied angekündigt
hatte, andererseits weil Vuk Tosokovic
angeschlagen auf der Bank saß. Zudem fehlte Ferhat Yildiz gesperrt. Weil auch
Tom Wiegand mit Oberschenkelproblemen (zwei Wochen Pause) ausfiel, war der
SVS-Kader schmal, Cino Schwab (Rechtsverteidiger),
Marcel Ludwig (Linksaußen), Sasa Dimitrijevic (Spielmacher) und Paliatka selbst
rückten in die Startelf.
Wie gehabt im 4-2-3-1-System, aber einen Ticken defensiver eingestellt, kam Steinbach zwar gut ins
Spiel, doch danach bot sich unglaublich viel Leerlauf. Das Spiel war nichts für
Fußballästheten, auch weil Ederbergland nicht wirklich am Spiel teilnahm. Es
fehlte an Tempo auf beiden Seiten, klare Torchancen waren ebenfalls Mangelware.
Petr Kvaca schoss drüber (9.), Florian Münkels abgefälschte Bogenlampe klärte Dominik Geiss über die Latte (29.). Auf der Gegenseite hielt an
beiden Gelegenheiten Keeper Marco Motzkus Aktien: Glück hatte er, als es nach
robustem Einsatz gegen Serkan Erdem keinen Elfmeter gab (18.), später griff er
noch einmal böse daneben (33.)
Dennoch fiel noch vor der Pause das 1:0 für den SVS – und das durfte sich zu 98
Prozent Michael Wiegand auf die Fahnen schreiben: Klasse sein Solo über die
rechte Seite, noch besser, wie er die Augen auf hatte und Dimitrijevic das
Leder auflegte (37.). Dimitrijevic hätte kurz später gar noch auf 2:0 stellen
können, was des Guten aber auch etwas zu viel gewesen wäre.
Dimitrijevic zum Zweiten
Der zweite Durchgang startete deutlich
schwungvoller: Zunächst hätte Pavel Ricka nach Ecke
für den Gast treffen können (47.), dann verpassten Wiegand (49.), Münkel (51.), Ludwig (52.), Kvaca
(61.) in Reihe das 2:0. Ederberglands Trainer
Vladimir Kovacevic war sichtlich unzufrieden, hatte bereits nach einer Stunde
das Wechselkontingent erschöpft und dennoch fiel der Ausgleich, weil Ingo Miß den Ball in den gefährlichen Raum chippte
und Daniel Gora Trabert und Bott im Rücken entwischen
konnte (64.).
Und irgendwie war danach die Luft raus beim SVS, die Köpfe gingen runter. Wie
dann das 1:2 fiel, ist allerdings kaum in Worte zu fassen: Trabert wollte wohl
Motzkus anspielen, legte allerdings Joker Manuel Todt den Ball mustergültig in
den Lauf – zehn Meter vor dem eigenen Tor. Motzkus war machtlos, Trabert wirkte
über sich selbst schockiert (77.).
Doch diesmal war die Reaktion besser, Dimitrijevic hatte die direkte Antwort
per Fernschuss am Fuß (78.), Pascal Manß, der nach
seiner Einwechslung richtig zu gefallen wusste, fand bei einer Flanke keinen
Abnehmer (79.). Aber dann ließ Kvaca mal wieder seine
ganz hohe fußballerische Kunst aufblitzen, setzte Dimitrijevic klasse in Szene,
der per Direktabnahme den mindestens verdienten Ausgleich herstellte (81.). Und
dann wollten beide den Sieg, die Chancen dazu hatte allerdings nur Steinbach, Manß fand erneut keinen Abnehmer (86.), Toskovics
Versuch wurde in letzter Sekunde geblockt (88.). So blieb es beim 2:2, wobei
mehr für den SVS möglich war.
Die Statistik:
Steinbach: Motzkus – Schwab,
Bott, Trabert, Schaub – M. Wiegand, Paliatka – Kvaca,
Dimitrijevic, Ludwig (73. Manß) – Münkel
(78. Toskovic).
Ederbergland:
Geiss – von Drach (60. Heft), Mohr, Ricka, Guntermann – Wolff, Lindenborn – Miß,
Buividavicus (60. Hidic) – Gora, Erdem (46. Todt).
Schiedsrichter: Alessandro Scotece (RW Walldorf).
Zuschauer: 250.
Tore: 1:0 Sasa Dimitrijevic (37.), 1:1 Daniel Gora
(64.), 1:2 Manuel Todt (77.), 2:2 Sasa Dimitrijevic (81.).
HNA vom 26.8.201719:32
2:2
- FC Ederbergland holt Punkt in Steinbach
Torschütze
in Aktion: Daniel Gora vom FC Ederbergland
(rechts) kommt vor dem Steinbacher Michael Wiegand an
den Ball. Foto: Wilfried Hartmann
Steinbach. Mit einem Punkt ist der FC Ederbergland in der Fußball-Hessenliga von seinem
Auswärtsspiel in Steinbach zurückgekehrt: 2:2 (0:1) hieß es nach 90 Minuten.
Dabei endeten für die Gäste gleich zwei
Serien: Der FCE holte den ersten Punkt seit dem Hessenligaauftaktspiel in
Dreieich (0:0) Ende Juli und erzielte durch Daniel Gora
(64.) sowie Manuel Todt (75.) die ersten Tore in der laufenden Hessenligasaison.
Die Gastgeber bestimmten in der ersten
Hälfte die Partie. Bei schwülem Wetter agierte der FCE viel zu zurückhaltend
und hatte bei eigenen Kontern erneut das Problem, dass die nötige Konsequenz in
den Aktionen fehlte. Das wurde in der 38. Minute bestraft, als Michael Wiegand
sich auf der rechten Seite durchsetzte und sein
Querpass von Sasa Dimitrijevic verwandelt wurde.
Erst im zweiten Durchgang besannen sich
die Gäste und spielten deutlich engagierter, auch wenn es bis zur 64. Minute
dauerte, ehe sich das Bemühen auszahlte: Ein langer Ball von Ingo Miß fand Daniel Gora, der nahm
diesen klasse an und vollstreckte zum 1:1.
Elf Minuten später schnupperte der FCE
sogar am ersten Saisonsieg, als Ernes Hidic sich den
Ball erkämpfte und Manuel Todt das 1:2 erzielte. Doch für drei Punkte reichte
es nicht, da Steinbach durch Dimitrijevic (83.) der am Ende verdiente Ausgleich
gelang.
„Vom Ergebnis her bin ich mit dem Punkt
eigentlich zufrieden“, sagte FCE-Trainer Vladimir Kovacevic. „Aber vom
Spielverlauf her bin ich doch enttäuscht, dass wir die Führung noch aus der
Hand gegeben haben.“ (zhw)
"Kalle" Müller Archivfotos: Carina Jirsch
Helmke klärt auf
Anonymer Brief ist der Grund für "Kalle"
Müllers Rücktritt
Überraschend ist Karl-Josef
"Kalle" Müller unter der Woche als Trainer des SV Steinbach
zurückgetreten. Nach der Partie gegen den FC Ederbergland
(2:2) äußerte sich Berthold Helmke aus dem Führungsteam des SVS zu den
Umständen. Ein anonymer Brief, der den Trainer und seine Leistung hart
kritisierte, war wohl der Auslöser für Müllers Entscheidung.
Berthold
Helmke hat sich geäußert
"Es gibt eine charakterlose und niederträchtige
Person, die es sich erlaubt, anonyme Briefe zu verschicken", sagte Helmke
über das Schriftstück, dass am Mittwoch bei "Kalle" Müller, der
sportlichen Leitung und dem Vorstand der Steinbacher
im Briefkasten lag. Der Schreiber kritisiert darin Müller, sein Verhältnis zur
Mannschaft, den offensiven Spielstil und wirft dem Ex-Trainer zudem vor, seinen
Sohn Marius Müller zu bevorzugen.
Helmke beschreibt die Vorwürfe als "unwirsch und schwachsinnig" und
sieht sich einem Maulwurf ausgeliefert. "Wir als Verein werden hier hart
getroffen. Das sind verletzende Worte gegen Trainer und Spieler, die unter die
Gürtellinie gehen. Aber auch für uns als Funktionäre und Vorstand, die wir uns
tagtäglich ehrenamtlich den Arsch aufreißen und uns mit solch niederträchtigen
Menschen beschäftigen müssen. Wir als Verein sind noch stärker betroffen als
der Trainer. Wir haben eine undichte Stelle. Wir wissen nicht, wer es ist und
können dieser Person nicht habhaft werden."
Über einen möglichen Nachfolger Müllers konnte Helmke nichts sagen. Er
dementierte aber vehement die Gerüchte, die verschiedene Medien noch am Tag von
Müllers Rücktritt streuten. (jub) +++
torgranate vom 28.8.2017
Laut wurde es erst auf der Pressekonferenz
Hessenliga: Nicht nur Kovacevic sah ein komisches Spiel
Steffen
Trabert feierte seine Premiere als Hessenliga-Trainer, doch er patzte auch
schwerwiegend. Foto: Charlie Rolff
„Ganz komisch“, fand Ederberglands
Trainer Vladimir Kovacevic das Spiel und die Rahmenbedingungen am Samstag in Steinbach.
Und er traf damit nach dem 2:2 beim SV Steinbach im Hessenligaspiel den Nagel
auf den Kopf.
Denn der erste Auftritt nach dem
Schmähbrief gegen Steinbachs
Ex-Trainer „Kalle“ Müller und dessen Sohn Marius Müller mit anschließendem
Rücktritt des Duos konnte nicht in die Kategorie „business
as usual" fallen –
und fiel er auch nicht. Steinbach
startete unter der Prämisse „die Null muss stehen" ins Spiel, ließ in
bewährter Grundordnung, allerdings deutlich defensiver agieren. Sicherlich auch
weil die Mannschaft ob des Fehlens von Tom Wiegand, Fabian Wiegand, Ferhat
Yildiz und eben Marius Müller zum Umstellen gezwungen war, zumal auch Vuk Toskovic nach einer
Verletzung am Mittelfuß nicht für einen Startelfplatz infrage kam. Und so
entwickelte sich gegen biedere Ederbergländer eine
Partie mit ellenlangen Leerlaufphasen.
Dass letztlich ein 2:2 in die Statistik einging, damit konnte „Johnny“ Wiegand
leben, der von draußen coachte, während auf dem Platz das Interimsduo Petr
Paliatka und Steffen Trabert das Sagen hatte. „Wir haben eine Reaktion
gezeigt“, sagte Wiegand in der denkwürdigen Pressekonferenz, wobei er betonte:
„Es ist sehr komisch auf dem Platz zu sitzen, auf dem eigentlich Kalle sitzen
müsste.“
Paliatka und Trabert waren auf dem Platz Wortführer. Paliatka spielte gewohnt
auf der Doppelsechs, füllte seine Rolle sehr defensiv aus und ermöglichte
dadurch Michael Wiegand immer wieder in Lücken nach vorne zu stoßen. Trabert
machte ein solides Spiel, war lauter als gewöhnlich, leistete sich aber einen
unfassbaren Fehlpass vor dem 1:2. Beide waren verbal äußerst positiv, nur
einmal bekam Petr Kvaca lautstark das Fett von Kumpel
Paliatka weg, weil der nicht schnell genug zurückgerückt war.
Zeit zum Runterkommen
War die Stimmung auf dem Feld durchaus
positiv, blieb es von draußen fast schon beängstigend ruhig. Auch die
Stammzuschauer waren scheinbar von den jüngsten Vorfällen äußerst schockiert,
wurden nur selten laut und so musste Kovacevic feststellen, dass vom
gefürchteten Hexenkessel in Steinbach
an diesem Nachmittag nichts übrig geblieben war. Richtig laut wurde es erst in
der Pressekonferenz, da quittierten die Fans den flammenden Appel
von Berthold Helmke mit tosendem Applaus, selbst Kovacevic und mitgereiste Ederbergländer gratulierten Helmke für ein über weite
Strecken ganz starkes zwölfeinhalbminütiges Statement.
Nun wird nach dem anonymen Briefeschreiber gefahndet, Helmke und seine Kollegen
aus Vorstand und Führungsteam wollen unter allen Mitteln „den Täter aufspüren“.
Die Trainersuche wird nebenher über die Bühne gehen müssen, und dabei lassen
sich die Verantwortlichen – zumindest wie es scheint – keinesfalls aus der Ruhe
bringen. Noch sei niemand kontaktiert worden. Gut für Steinbach: Zwar ist am
Dienstag (19.30 Uhr) Hessenpokal bei Ligarivale Lehnerz, danach steht zwar am Freitag
die zweite Runde des Kreispokals an, allerdings ist in der Hessenliga
spielfrei. Zeit zum Runterkommen nach den vielleicht aufwühlendsten
Tagen der fast 100-jährigen Vereinsgeschichte.
Autor: Johannes Götze
Der ehemalige Trainer Karl-Josef Müller
hat nach anonymer Bedrohung aufgehört - ebenso sein Sohn, Mittelfeldspieler
Marius Müller
Archivfoto: Carina Jirsch
Der Fall SV Steinbach
KOMMENTAR zu Müller-Rücktritten - Die Grenze ist überschritten
"Da sieht man mal wieder, wie
krank die Welt heutzutage ist." Dieser Satz stammt nicht von mir, aber er
trifft es auf den Punkt. Ein anonymer Brief hat die Verantwortlichen und den
Trainer des Fußball-Hessenligisten SV Steinbach Mitte der Woche mitten ins Mark
getroffen. Darin wird der Trainer Karl-Josef "Kalle" Müller hart
kritisiert, wie es Berthold Helmke am Samstag nach dem Spiel gegen den FC Ederbergland beschreibt.
Nach dem starken Auftritt zum Saisonstart gegen den TSV Lehnerz (1:1) und dem
sensationellen Auswärtssieg beim Favoriten Watzenborn-Steinberg
(3:1) setzte es zwei Klatschen gegen Borussia Fulda (0:6) und Lehnerz (1:6). Ja
und? Alle Steinbacher wissen, dass das Ziel nur
Klassenerhalt heißen kann. Klar, hohe Niederlagen braucht niemand. Und
natürlich kann man diskutieren, ob der SVS zu offensiv spielte. Das ist das
Recht der Zuschauer und Fans.
O|N-Redaktionsleiter Hans-Hubertus
Braune
Doch Beleidigungen, Verletzungen und
niederträchtige Worte haben gerade auch im Sport nichts verloren. Wenn sie dann
auch noch anonym getätigt werden, dann ist die Grenze des Ertragbaren
überschritten. Hier wird nicht nur ein verdienter Trainer, der knapp sechs
Jahre erfolgreiche Arbeit geleistet hat, niedergemacht. "Kalle"
Müller hat die Steinbacher nicht nur in die
Hessenliga geführt, er hat den Klassenerhalt geschafft. Ein großartiger Erfolg.
Von heute auf morgen macht er Schluss und ich kann ihn verstehen. Sein Sohn
Marius ebenso - er sieht sich betroffen.
Nein, man muss sich nicht alles bieten lassen, auch nicht in der Hessenliga.
Einzelne Zuschauer benehmen sich wie die Axt im Walde, beleidigen Trainer und
Spieler, weil sie aus ihrer Sicht nicht das tun, was die Barriererichter
erwarten. Das ist nicht nur in Steinbach so. Diese sogenannten Fans zeigen aber
wenigstens ihr Gesicht.
In Steinbach aber ist eine Stufe erreicht, die es aufzuklären gilt. Deshalb ist
es richtig, dass Helmke damit und mit deutlichen Worten an die Öffentlichkeit
gegangenen ist. Er spricht von einem Maulwurf. Es ist an der Zeit, dass dieser
Maulwurf auftaucht. Diese Person schädigt einen Verein, der mit vergleichsweise
geringen Mitteln und viel ehrenamtlichem Engagement in Hessens höchster Liga
spielt.
Aber: Haben die Verantwortlichen bisher alles getan, um diesen Maulwurf
ausfindig zu machen? Die Fälle Herzberger und Markesic
vor sechs beziehungsweise sieben Jahren sind im Gedächtnis. Was wurde wirklich
unternommen? Will man wirklich wissen, wer der Briefeschreiber ist? Dass
Steinbach für Trainer ein heißes Pfalster ist, ist in
der Trainerbranche bekannt. Und das macht die Suche nach einem Nachfolger jetzt
nicht einfacher. Eine polizeiliche Anzeige gegen Unbekannt ist zumindest einen
Schritt, den ich längst unternommen hätte - ob vom Verein oder dem bisherigen
Trainer selbst. Ob eine Anzeige etwas bringt, ist natürlich offen. Aber der Verein
sollte eben alles versuchen.
Auch die Vorfälle im Umfeld des Spiels der zweiten Mannschaft gegen den FSV
Hohe Luft müssen aufgeklärt werden. Das ist aber ein anderes Thema. Im
Gesamtkontext wandelt der Verein am berüchtigen Mühlengrund
derzeit auf schmalen Grat. Nur eine offene und lückenlose Aufarbeitung wird den
derzeit angekratzten Ruf aufpolieren können.
Die Jungs der beiden Interimstrainer Petr Paliatka und Steffen Trabert haben am
Samstag auf dem Rasen jedenfalls die richtige Antwort gegeben und trotz
zweimaligem Rückstand gegen den FC Ederbergland ein
2:2-Unentschieden erreicht. Die Devise: Jetzt erst recht - für den SV
Steinbach, für den Ex-Trainer "Kalle" Müller, seine Familie und
keinesfalls für diesen feigen, anonymen Drohbriefschreiberling. (Hans-Hubertus Braune)
+++
Max Schäfer wechselt von der SG NIederaula/Kerspenhausen zum SV
Steinbach Fotos: Hans-Hubertus Braune
Hessenligist
holt Mittelfeldspieler
Niederaulaer Talent Max Schäfer (19) wechselt zum SV
Steinbach
Der SV Steinbach verpflichtet mit Max
Schäfer ein weiteres, junges und vielversprechendes Talent von der SG
Niederaula/Kerspenhausen aus der Kreisoberliga Nord.
Dies bestätigte Jürgen Wiegand, Mitglied des Steinbacher
Führungsteams, am Montagabend gegenüber ONlSport.
"Wir haben Max schon eine Weile auf dem Schirm und freuen uns, dass er den
Schritt wagt", so Wiegand.
Bereits am heutigen Montag absolvierte
der 19-jährige Mittelfeldspieler sein erstes Training mit der ersten Mannschaft
des Hessenligisten, der mit Neuzugang Pascal Manß
bereits in der Jugend beim JFV Aulatal
zusammenspielte. "Wir haben Max schon länger beobachtet und nach den
Abgängen von Marius Müller sowie Nikola Milenkoskies
(TSV Lehnerz) mussten wir tätig werden. Wir denken, dass Max das Zeug hat in
der Hessenliga zu spielen. Ähnlich wie bei Pascal Manß,
werden wir ihn langsam heranführen", so Wiegand.
Für Schäfer ist es das erste Seniorenjahr und er entschied sich aus
verschiedenen Gründen für den Schritt zum SV Steinbach. "Wir hoffen das
Max bis zum nächsten Hessenligaspiel gegen die Spvgg.
Neu-Isenburg (09.09.2017) spielberechtigt ist und freuen uns, ihn in unserem
Kader begrüßen zu dürfen", so Wiegand. (fvo) +++
torgranate vom 28.8.2017
Hessenliga – Milenkovski zurück nach Lehnerz – Tusha spielt wieder
Fulda (fs) – Nikola Milenkovski wechselt
mit sofortiger Wirkung innerhalb der Fußball-Hessenliga vom SV Steinbach zurück
zu seinem Heimatverein TSV Lehnerz – das hat TSV-Finanzvorstand Martin Geisendörfer auf Nachfrage bestätigen können. Zudem wird
auch Renato Tusha künftig wieder die Stiefel am Galgengraben
schnüren – vorerst aber nur in der zweiten Mannschaft.
Nikola
Milenkovski (links) wechselt zum TSV Lehnerz. Foto:
Lea Hohmann „Nikola
ist ein Lehnerzer Eigengewächs. Er hat in Steinbach
zu wenig Einsatzzeiten in der Hessenliga bekommen und
versucht nun in Lehnerz, sich über die zweite Mannschaft zu empfehlen“, erklärt
Geisendörfer. Der Youngster kam in dieser Saison in
Steinbach vornehmlich im Kreisoberligateam zum Einsatz, einzig beim 1:6 in
Lehnerz und kam in der Hessenliga bisher über sporadische Kurzeinsätze nicht
hinaus. „Er wollte sich verändern, in Lehnerz liegen seine Wurzeln. Der Verein
liegt vor seiner Haustür, hier bekommt er die Möglichkeit, im Trainingsbetrieb
mit dabei zu sein. Mit der Verbandsliga hat er eine gute Spielklasse, in der er
sich empfehlen kann. Mit guten Leistungen bleibt für jeden die Tür zum
Hessenligakader offen“, erklärt TSV-Coach Marco Lohsse,
der unterstreicht: „Das muss auch der Weg des Unterbaus sein: Wir wollen über
die Verbandsligamannschaft junge einheimische Spieler an den Hessenligakader
heranführen.“
Dazu wird auch Renato Tusha künftig wieder für den TSV auflaufen, nachdem er
berufsbedingt zuletzt im Mai für die Lehnerzer
Reserve zum Einsatz gekommen war. „Er wird künftig, wenn es das Berufliche
zulässt, versuchen, wieder in der Zweiten Fuß zu fassen“, verrät Geisendörfer. Sollte der Ex-Wehener
wieder regelmäßig spielen und trainieren können, sei für den 26-Jährigen auch
wieder eine Option fürs Hessenligateam.