Presse Türk Gücü Friedberg – SVS 14.03.2020
14.3.20: Vertragsverlängerung mit Steffen „Nesta“ Vogt für die SVS - Reserve
25.4.2020: Der Name unserer Sportanlage
2.Mai 2020: 100ste Jubiläum mit Retrotrikots
osthessensport vom 11.3.2020
Hessenliga – Spagat zwischen Schlammschlacht und Kunstrasen
Burghaun (pf) – Kann der SV Steinbach nach der unfreiwilligen Pause
seine Form bestätigen und sich endlich mit einem Sieg belohnen? Zumindest wird
es langsam Zeit, einen Dreier im Abstiegskampf der Fußball-Hessenliga zu
landen, der dem SVS auch am Samstag (15 Uhr) bei Türk Gücü
Friedberg zweifellos zuzutrauen ist.
Foto: Christine Görlich
Diesmal wird wieder auf
Kunstrasen gespielt, was die Steinbacher nach den Duellen in Ginsheim und
Griesheim in diesem Jahr schon bestens kennen. Nur der Gegner ist ein anderer,
nach dem wollen Trainer Petr Paliatka und Co. aber erst gar nicht groß schauen,
sondern fokussieren sich nur darauf, den Dreier mitzunehmen – ansonsten wird es
trotz guter Leistungen zunehmend enger. „Bisher war alles gut, aber gut reicht
halt nicht“, weiß auch Co-Trainer Joachim „Joe“ Weber, dass die Ergebnisse
zählen. Und ein bisschen gehe dem SVS schon „die Straße zum Bremsen aus“.
Sicherlich dürften die
Steinbacher mitbekommen haben, dass der Start der Friedberger in die Restrunde
mit einem 3:1-Sieg gegen den direkten Konkurrenten aus Hanau vor zwei Wochen
geglückt war und Türk Gücü damit in einem Spiel mehr
Punkte holte als der SVS in zwei. Auf Vuk Toskovic trifft das Team aus dem Mühlengrund derweil nicht
mehr: Der ehemalige Steinbacher ist im Winter aus Friedberg in die Gruppenliga
Frankfurt Ost zum Spitzenreiter Pars Neu-Isenburg gewechselt. Neue Qualität
bekam Friedberg hingegen mit Markus Auer (Bayern Alzenau) oder Noah Michel (FC
Gießen) dazu, doch gesichert sind die Gastgeber mit 30 Punkten auf dem Konto
auch noch nicht wirklich.
Zuletzt ging nicht nur
im Mühlengrund nichts, sondern auch auf dem Steinbacher B-Platz: „Es ist ein
Nachteil, dass wir in der Gemeinde keinen Kunstrasen haben, das ist schade“,
bedauert Weber, der schildert, „dass das Training momentan eine reine
Schlammschlacht ist und mit Hessenliga nichts zu tun hat“. Dazu fehlen dem SVS
mit Petr Kvaca und Alin Neacsu zwei wichtige Spieler
gesperrt, Sebastian Bott verletzte sich im Training und ist höchst fraglich.
Doch „Joe“ Weber weiß: „Wir haben einen großen Kader und die anderen wollen
auch ihre Chance bekommen“ – nun liegt es am Team, Ergebnisse einzufahren.
Im Hinspiel hatten
Kubilay Kücükler (r.) und der SV Steinbach das Nachsehen gegen die Friedberger.
Archivfoto: Bernd Vogt
Gegen verstärktes Türk Gücü
Steinbach "muss
jetzt langsam anfangen zu punkten"
Gingen die ersten
beiden Auswärtsspiele in diesem Jahr noch über die Bühne, musste
Fußball-Hessenligist SV Steinbach das Heimspiel gegen Eintracht Stadtallendorf
aussetzen. Entsprechend werden die Steinbacher das dritte Spiel in der Fremde
beim seit Winter personell verbesserten Türk Gücü
Friedberg (Samstag, 15 Uhr) auf Kunstrasen austragen können.
Mit Markus Auer (Bayern Alzenau) und Noah Michel (FC Gießen) holte sich Türk Gücü zwei Spieler aus der Regionalliga, um dem
Abstiegskampf so schnell wie möglich zu entkommen. Vor allem Michel ließ vor
zwei Wochen gegen Hanau seine Klasse aufblitzen und traf beim 3:1-Sieg der
Friedberger doppelt. "Ich sage es ja immer, es liegt nur an unserer
Leistung, ob wir gewinnen können oder nicht", sagt SVS-Trainer Petr
Paliatka.
Mittlerweile möchte sich Paliatka auch nicht mehr wiederholen, denn das einzige
Manko bleibt die Torausbeute, während sich das Spielerische durchaus sehen
lassen kann. Deshalb freuen sich die Steinbacher auch, erneut auf Kunstrasen
spielen zu können. "Die Jungs genießen das, weil man besser Fußball
spielen kann. Ich denke, das hat für uns keine Nachteile", so Paliatka.
Türk Gücü könnte mit einem Erfolg einen großen
Vorsprung herausspielen, während der SVS den verpassten Punkten aus den ersten
beiden Duellen, vor allem gegen Griesheim, hinterhertrauert. "Ich hätte
mir aus den zwei Spielen schon drei Punkte gewünscht, leider war es nur einer. Dieses
Spiel ist eins, in dem wir was holen können. Irgendwann müssen wir jetzt mal
anfangen", fordert Steinbachs Trainer. Zumal sich auch in der Regionalliga
Südwest die Lage zugespitzt hat und die Möglichkeit durchaus gegeben ist, dass
kein Team in die Hessenliga absteigt und daher nur drei Mannschaften in die
Verbandsliga müssen.
Das ist jedoch noch Zukunftsmusik und selbst auf den in diesem Falle rettenden
viertletzten Platz hat der SVS sieben Punkte Rückstand. Es wäre ein Anfang,
sollte sich die Paliatka-Elf diesmal für die Leistungen belohnen. Fraglich sind
noch Fabian Wiegand und Patrick Faust, Petr Kvaca wird gelb-rot-gesperrt
fehlen. (tw) +++
torgranate
vom 12.3.2020
HFV reagiert: Spielbetrieb bis Ostern eingestellt
Spiele wegen Coronavirus abgesagt
Der Fußball wird bis
Ostern ruhen. Foto: Charlie Rolff
Heute Mittag wurde es
bereits vermutet, nun ist es Gewissheit: Der Hessische Fußball-Verband (HFV)
bestätigt soeben, dass der Fußball bis Ostern ruhen wird.
Die Pressemitteilung im
Wortlaut:
Der Hessische Fußball-Verband (HFV) hat aufgrund der aktuellen Infektionsgefahr
mit dem Coronavirus entschieden, den kompletten
Spielbetrieb in Zuständigkeit des HFV in Hessen - von der LOTTO Hessenliga bis
in die untersten Klassen - vorerst bis einschließlich Karfreitag, den 10. April
2020, einzustellen.
Die Generalabsage betrifft sämtliche Spielklassen und Pokalwettbewerbe der
Herren, Frauen und Jugend auf Sportplätzen im Freien sowie sämtliche
Wettbewerbe in der Halle. Neben den angesetzten Partien des regulären
Spielbetriebs sind auch Freundschaftsspiele von der Generalabsage betroffen.
Damit ruht der Spielbetrieb in den nächsten Wochen komplett. Die Vereine sind
zudem aufgerufen, den Trainingsbetrieb in dieser Zeit auszusetzen.
Dies erklärten die jeweils verantwortlichen Ausschussvorsitzenden Jürgen Radeck (Vorsitzender des Verbandsausschusses für
Spielbetrieb und Fußballentwicklung), Prof. Dr. Silke Sinning
(Vorsitzende des Verbandsaus-schusses für Frauen- und Mädchenfußball) und
Carsten Well (Vorsitzender des
Verbandsjugendausschusses) in Abstimmung mit dem Präsidium des Hessischen
Fußball-Verbandes im Rahmen einer Telefonkonferenz am heutigen Nachmittag.
„Alle Institutionen, Bürgerinnen und Bürger sind dazu aufgerufen, ihren Beitrag
dazu zu leisten, die Ausbreitung des Coronavirus
einzudämmen und somit vor allem die älteren und gesundheitlich belasteten
Mitbürgerinnen und Mitbürger so gut wie möglich zu schützen sowie damit die
Aufrechterhaltung unseres Gesundheitssystems zu unterstützen. Der Hessische
Fußball-Verband hat sich zu dieser drastischen Maßnahme entschieden, um
konsequent im Sinne unserer gesellschaftlichen Verantwortung handeln. Uns ist
durchaus bewusst, dass dies einige organisatorische Umstände mit sich bringen
wird und wir bauen dabei auf das Verständnis unserer hessischen
Fußball-Familie. Wir hoffen, dass wir nach der genannten Zeitspanne die Saison
mit Hilfe von Nachholspielen regulär zu Ende bringen können“, erklärte
HFV-Präsident Stefan Reuß.
osthessensport vom 13.3.2020
HFV: Täglich Entwicklung beobachten – Saisonverlängerung
denkbar
Frankfurt (pf) – Aufgrund der Corona-Infektionsgefahr müssen nach
Verlautbarung des HFV rund 11.000 Männer-, Frauen und Jugendmannschaften im
hessischen Amateurfußball bis 10. April auf Spiele verzichten. Der
Verbandsspielausschussvorsitzende und Hessenliga-Klassenleiter Jürgen Radeck ruft zu Verständnis auf und zieht verschiedene
Möglichkeiten in Erwägung, wie die Lage mit Nachholspielen und dem Saisonende gehändelt werden soll.
Verbandsspielausschussvorsitzender
Jürgen Radeck. Foto: Melina Stock
„Es gibt bestimmt
einige, die das kritisieren. Aber da müssen wir jetzt präventiv unseren Beitrag
leisten und über den Tellerrand schauen. Du kannst ja bei keinem auf der Stirn
lesen, dass er infiziert ist“, fordert Jürgen Radeck
nach dem Schritt des HFV, den Spielbetrieb bis einschließlich 10. April
lahmzulegen. Luft hatte Radeck am Donnerstag, als die
Meldung des Verbandes rausging, nicht eine Minute, die Telefonleitungen glühten
und selbst der Kurzurlaub fiel flach. Eine Krisensitzung am Freitagmorgen in
Frankfurt steht auf dem Plan, die ersten Schritte des weiteren Vorgehens sollen
beschlossen werden.
Zunächst schiebt der
Verband die Spiele, die im betreffenden Zeitraum ausfallen werden, vor sich
her. „Wir müssen gucken, wie die Entwicklung ist“, betont Radeck
– und das täglich. Wenn absehbar sei, dass es an Ostern weitergehen kann, wobei
am Karsamstag bereits zahlreiche Nachholspiele terminiert sind, sollen die
Partien nachgeholt werden – zur Not einhergehend mit einer Saisonverlängerung,
wobei es das noch abzusprechen gelte. Bis Sonntag, 14. Juni, würde die Runde in
einem solchen Fall wohl laufen, damit würden zwei Sonntage, der Pfingstmontag
und Fronleichnam als Feiertag gewonnen werden. „Dann müssten wir uns noch
überlegen, was es mit Relegation und Aufstiegsspielen gibt das würden wir
wahrscheinlich nicht mehr hinkriegen“, dreht Radeck
das Rad weiter. Viele Fragezeichen schweben also aktuell über den Köpfen der
Verantwortlichen, die eine solche Situation wie auch die Spieler, Trainer oder
alle Beteiligten noch nicht erlebt haben.
Pressenotiz des Sportverein Steinbach
Steinbach verlängert mit Steffen Vogt als Spielertrainer
für die Kreisoberliga Mannschaft des SV Steinbach
Die Zusammenarbeit mit „Nesta“ Steffen
Vogt als Spielertrainer für unsere 2. Mannschaft wird über seine erste Saison
hinaus um ein weiteres Jahr verlängert.
Darauf einigten sich jetzt vorzeitig Verein und Trainer.
Unsere 2. Mannschaft befindet sich nach zuletzt
unzureichenden Ergebnissen nahe des Abstiegsstrudels in der Kreisoberliga Fulda
Nord wofür jedoch wir jedoch in dem Trainer nicht die Ursache sehen. Die
frühzeitige Verlängerung soll jetzt Klarheit schaffen und einen weiteren
Motivationsschub bringen.
Steinbach, den 14.3.2020
Mit sportlichen Grüßen
Sportverein Steinbach 1920 e.V.
Berthold Helmke
Seniorenführungsteam
Meisenweg
3 36151 Steinbach
Tel. privat 06652/2006; dienstl. 06652/5040; Handy 0170/3007799; Fax:
06652/71411
e-mail: helmke.b@t-online.de
torgranate
vom 19.3.2020
„Panikartige Reaktionen“ auch in Hollywood
Tim Kleemann erlebt die Corona-Pandemie in den Staaten
Das Coronavirus
hat die ganze Welt erfasst. Wir haben uns auf die Suche nach Fußballern
gemacht, die aktuell im Ausland leben und wollten wissen, wie man dort mit der
Pandemie umgeht. Tim Kleemann, zuletzt Torwart beim SVSteinbach, erlebt die
Katastrophe derzeit in den USA.
So kennt
man Tim Kleemann aus seiner Zeit als Fußballer: Der 21-Jährige stand unter
anderem für den JFVViktoria Fulda, den TSV Lehnerz, den TSVRothemann und
zuletzt für den SVSteinbach zwischen den Pfosten. Foto: Charlie Rolff
Rückblende: In der
Winterpause hatte der 21-Jährige seine Laufbahn als Fußballer unterbrochen.
Neun Mal stand er bis dahin in der Startelf des
Kurs, der der
Vorbereitung für sein Cambridge-Examen dient.
Hessenligisten, dann erfüllte er sich seinen Traum. Im Januar zog Kleemann nach
Hollywood, besucht seitdem in Los Angeles das Kings College, eine
internationale Sprachschule, die auch Schauspielunterricht anbietet. Kleemann
besucht dort den Travel-
„Dieses Examen ist für mich sehr wichtig, weil es einen Nachweis bietet, dass
man perfekt Englisch spricht, was später für Bewerbungen in Unternehmen absolut
relevant ist“, erklärt Kleemann die Hintergründe. Geplant ist, dass er bis
Anfang Mai in den Staaten bleibt, „wobei es durchaus etwas länger werden kann,
denn schon jetzt ist es nicht einfach, Flüge zu bekommen.“
Limitiert: Maximal zwei
Flaschen Wasser darf man in den Supermärkten in Los Angeles aktuell auf einmal
kaufen.
Das alles ist aktuell
aber sowieso beinahe Nebensache, denn das Coronavirus
macht auch vor den Menschen rund um den Walk of Fame nicht Halt.
„Die Lage hier ist schon extrem“, erklärt Kleemann. Alle Fitnessstudios, Bars
und Restaurants haben vorerst bis zum 31. März komplett geschlossen. An den
Gaststätten prangen Schilder mit der Aufschrift „Only
take away“ – alles nur zum
Mitnehmen.
„Vor den Supermärkten stehen die Leute Schlange. Es darf immer nur eine
bestimmte Anzahl an Menschen gemeinsam in den Markt“, erzählt Kleemann, der von
erheblichen Engpässen berichtet. „Beispielsweise wird das Trinkwasser knapp. Da
man das Leitungswasser nicht trinken kann und sich die Leute regelrecht auf das
Trinkwasser stürzen, darf man pro Person maximal noch zwei Flaschen Trinkwasser
kaufen.“ Ähnlich eng wird es in Sachen Papiertücher aller Art. „Überall ist
fast alles ausverkauft. Auf öffentlichen Toiletten sucht man Klopapier meistens
vergebens.“
"Panik ist
allgegenwärtig"
Nichts los: Wo sich
sonst die halbe Stadt auf einen Kaffee trifft, herrscht gähnenden Leere. Das
Starbucks in Hollywood ist wie leer gefegt. Fotos (2): Tim Kleemann
In der Stadt begegnet
man den meisten Leuten nur noch mit Mundschutz und Handschuhen – und das bei
tagsüber um die 20 Grad Durchschnittstemperatur. „Die Schulen und Universitäten
haben mittlerweile geschlossen“, sagt Kleemann, der von panikartigen Reaktionen
mancher Mitschüler erzählt.
„Die Panik ist wirklich allgegenwärtig. 50 Prozent der Studenten sind am
Dienstag, nachdem auch unsere Schule geschlossen wurde, abgereist. Und das in
einer wirklich panischen Aktion. Besonders die Franzosen. Die haben teilweise
ihre Koffer vergessen. Die wollten alle nur so schnell wie möglich zurück nach
Frankreich“, sagt der Fuldaer, der die Reaktionen für durchaus überzogen hält.
„Die amerikanischen Krankenhäuser sind wirklich vorbildlich. Da muss sich
niemand Sorgen machen. Vor ein paar Jahren wurde ich hier mal operiert, und ich
bin der Meinung, dass die Krankenhäuser vielleicht sogar besser sind als in
Deutschland. Ich persönlich mache mir, falls ich wirklich infiziert werden
sollte, überhaupt keine Sorgen, dass die Behandlung nicht hervorragend wäre.“
Kleemann lässt die Pandemie relativ kalt. „Ich vertraue da ganz meinem
Immunsystem und meiner körperlichen Fitness. Ich glaube, dass mein Körper damit
klar käme.“
Training mit dem Ex-Coach
von Mike Tyson
Da die öffentlichen
Fitnessstudios geschlossen haben, hält sich Kleemann aktuell bei Bekannten fit,
die zu Hause ein eigenes, kleines Studio haben. Geschlossen hat auch der Boxclub, in dem sich Kleemann sonst auf Vordermann trimmte.
Im „Wild-Card-Boxing-Club“ hat Kleemann die
Möglichkeit, mit bekannten Stars zusammen zu trainieren. Coach und Inhaber dort
ist mit Freddie Roach der ehemalige Trainer von Mike Tyson, der im
Schwergewichtsboxen einst der erste Weltmeister war, der von allen drei
Boxverbänden anerkannt wurde.
Einen Fußballverein hat Kleemann in den Staaten übrigens nicht: „Ich habe nicht
danach gesucht, weil mein Interesse in den USA zu spielen nicht allzu groß
ist.“
Und wie geht er mit der Schulpause um? „Dadurch, dass wir nun drei Wochen
unterrichtsfrei haben und uns im Homeoffice befinden, haben wir neue
Möglichkeiten. Mal sehen, was noch geht.“ Ein Trip mit Kumpels ins vier Stunden
entfernte Las Vegas ist zumindest nicht mehr möglich, weil dort unter anderem
sämtliche Casinos geschlossen haben. / kr
osthessensport vom 19.3.2020
Hessenliga – Paliatka versteht die Welt nicht mehr –
„Gesundheit wichtiger“
Burghaun (fs) – Wie bei allen anderen Teams in
der Fußball-Hessenliga ruht auch beim SV Steinbach der Ball – Trainer Petr
Paliatka geht dennoch anders als viele mit der Gefahr durch das Coronavirus um: Die Steinbacher trainieren momentan nicht
einmal individuell, zu wichtig ist dem 35-Jährigen die Gesundheit seiner
Spieler. Den bisherigen Umgang mit der Krise in Deutschland kann der gebürtige
Tscheche nicht 100-prozentig verstehen, die Maßnahmen gehen ihm nicht weit
genug.
Für Sebastian Bott (links) und
den SV Steinbach ist momentan Pause angesagt. Foto: Christine Görlich
„Wir haben direkt am Donnerstag, als der HFV bekanntgegeben hat, dass die
Saison unterbrochen wird, das Training abgesagt. Am Wochenende habe ich den Jungs
dann gesagt, dass das Training auch diese Woche ausfällt. Und ich gehe davon
aus, dass wir auch nächste Woche nicht trainieren werden“, erklärt Paliatka,
für den die Gesundheit seiner Spieler über allem steht – individuelles Training
ist deshalb nicht vorgesehen: „Ich sehe darin keinen Sinn, das sagt einem schon
der gesunde Menschenverstand. Wenn einer für sich gerne laufen will, kann er
das tun, aber es gibt Wichtigeres: Die Jungs müssen arbeiten und sollen
ansonsten zuhause und gesund bleiben. Es gibt viele Sachen, die wichtiger sind
als Fußball.“
Sollte dann doch der Ball wieder rollen können, dann könnten sich die
Steinbacher damit arrangieren: „Dann fangen wir wieder an, wir müssen die
Situation dann so annehmen“, meint der 35-Jährige, der ohnehin skeptisch ist,
wie die Saison fortgesetzt werden könnte: „Da muss man mal sehen, wie es danach
weitergeht. Man sieht es ja beispielsweise an Hanau 93, das schon um Spenden
bittet.“ Die Situation ist extrem, das wissen die Steinbacher genau – und
würden daher auch jede Entscheidung des HFV sportlich nehmen: „Wenn der HFV es
so handhaben würde wie im Handball, dass die Saison mit dem aktuellen
Tabellenstand gewertet wird, würde ich das so akzeptieren, dann wären wir eben
abgestiegen. Und wenn die Saison annulliert wird und wir dann weiter Hessenliga
spielen könnten, würden wir das auch akzeptieren. Da muss man einfach sagen:
Die Gesundheit geht vor. Ich möchte jedenfalls nicht in der Haut derer stecken,
die das entscheiden“, betont Paliatka.
Allerdings kann der 35-Jährige den teilweise arg- und sorglosen Umgang
mit dem Coronavirus gar nicht verstehen: „Ich bekomme
es durch meine Mutter und meine Freunde in Tschechien mit, die Leute dort
nehmen das viel mehr wahr. In Tschechien darfst du nur noch mit Mundschutz herumlaufen,
dort ist wirklich alles zu – auch die Frisöre. Viele Städte sind komplett zu,
die Leute bleiben einfach zuhause. Und dort gibt es offiziell bisher rund 400
Infizierte, hier sind es schon über 11.000“, sagt der SVS-Coach, der rätselt,
warum 300 Kilometer weiter östlich die Coronakrise
viel härter bekämpft werde: „Ich verstehe da viele Sachen nicht. Hier kannst du
immer noch auf die Straße oder ins Restaurant gehen, zumindest bis 18 Uhr.“
Drei Mühlen als Grundlage
Sportplatznamen und ihre Bedeutung
Im
"Mühlengrund" geht oft mächtig die Post ab. Foto: Charlie Rolff
Einen idyllischen Namen
hat das Sportgelände des SV Steinbach. Wer im Norden des Bezirks antritt, der
reist an die Sportanlage „Im Mühlengrund“. Der Name ist noch relativ neu. Denn
bei der Errichtung der Sportanlage hieß das Gelände Sportplatz im „Ottmanns Struch“, was auf einen alten Steinbruch zurückzuführen war.
Weil der Name aber
nicht mehr gefiel, hat der SVS über eine Änderung nachgedacht und die
Bezeichnung „Im Mühlengrund“ wurde geboren. „Auf dem Weg zum Sportplatz gibt es
eine obere Mühle, die Richtung Sportplatz links
liegt, und eine untere Mühle, die heute zu einer Pension gehört. Und mittendrin
soll es auch noch eine dritte Mühle gegeben haben. Die ist aber nicht mehr
auffindbar“, erklärt Vorstandsmitglied Berthold Helmke, der 2011 seine
Mitglieder auch über die genaue Bezeichnung abstimmen ließ.
„Mühlengrund-Arena als Vorschlag schien uns aber als zu sehr aufgetragen, genau
wie Mühlengrund-Sportpark. Auch die Mühlengrund-Kampfbahn war nicht passend und
so heißt es jetzt offiziell Sportanlage im Mühlengrund“, so Helmke, der noch
einen Insider auf Lager hat. „Die eingefleischten Steinbacher bezeichnen
den Ort auch manchmal als Liebesgrund“, so Helmke augenzwinkernd, der aber auch
auf nähere Nachfrage nur mit einem leichten Schmunzeln antwortet.
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osthessennews vom 1.5.2020
Petr Paliatka junior (Mitte) wechselt nach Wehen Wiesbaden. Recht sein
Berater Daniel Minovgidis, links Alexander Armin,
Leiter des Nachwuchsleistungszentrums. - Fotos: Verein
WIESBADEN Ziel Bundesliga geht in Erfüllung
Petr Paliatka junior wechselt zu Wiesbadens Nachwuchs
01.05.20 - Das große
Ziel, kommende Saison in der Fußball-Bundesliga zu spielen, geht für Petr
Paliatka junior in Erfüllung. Der
U17-Nachwuchsspieler vom JFV Viktoria Fulda wechselt zum SV Wehen Wiesbaden, wo
er für drei Jahre unterschrieben hat. Neben dem Vereinswechsel wird Paliatka
auch in die hessische Landeshauptstadt ziehen.
"Es ist schön,
dass es geklappt hat und ich freue mich sehr, nächstes Jahr Bundesliga zu
spielen", sagt der 16-Jährige über seinen Wechsel nach Wiesbaden. In
seinen verbleibenden drei Jahren in den Junioren möchte Paliatka von sich
überzeugen: "Ich will auch spielen und mich weiter verbessern, damit ich
später so hoch wie möglich spielen kann." Vor wenigen Monaten erst
absolvierte Paliatka in Wiesbaden ein Probetraining (wir berichteten).
Vater Petr Paliatka ist
ebenfalls sehr froh, dass sein Sohn in die Bundesliga wechselt: "Der erste
Schritt ist gemacht, jetzt liegt es an ihm." In den letzten Wochen mussten
noch Dinge geklärt werden, die auch abseits des Platzes wichtig für Paliatka junior sind. Der 16-Jährige wird nach Wiesbaden ziehen,
Schule und Wohnung sind gefunden. "Von der Elternseite sind wir froh, dass
es Wiesbaden geworden ist, da es nicht so weit von uns weg ist", sagt der
Trainer des SV Steinbach.
Mit seinem Berater
Daniel Minovgidis (im Bild rechts) setzte Paliatka junior nun seine Unterschrift unter den Vertrag beim
U17-Bundesligisten. "Wiesbaden hat sehr großes Interesse gezeigt und Petr
war auch sehr begeistert gewesen", sagt Vater Paliatka. In den kommenden
drei Jahren kann Petr Paliatka junior dort nun sein
Können unter Beweis stellen, um in Zukunft hochklassig Fußball zu spielen. (tw) +++
osthessensport vom 1.5.2020
Trainer und Verantwortliche unterschiedlicher Meinung zu
Lockerungen
Osthessen (pf) – Die aktuellsten Beschlüsse der Regierung, dass
Einzelsportarten in Hessen weiter nicht betrieben werden können, bedeutet für
alle Fußballer: Weiter warten. Denn selbst wenn in der nächsten Konferenz
kommende Woche erste Lockerungen bekanntgegeben werden sollten, würde das wohl
nicht die Mannschaftssportarten betreffen. Training auf Fußballplätzen oder gar
das Besuchen der Anlagen rückt damit in weitere Ferne, die Sehnsucht nach ein
Stück Normalität ist aber auch in Osthessen groß.
Foto: Christine Görlich
„Für mich sind manche
Sachen etwas seltsam, Minigolf zum Beispiel ist gesperrt, da bist du in der
freien Natur, mehr Abstand geht nicht. Beim Golf oder Tennis sind Leute auch
auf einer gewissen Distanz, ich kann das nicht nachvollziehen“, sagt Marco Lohsse, Trainer der SG Barockstadt II, der mit ersten
Lockerungen auch in Hessen rechnete, jedoch nicht, was den Fußball angeht. Doch
das Warten fällt auch dem kommenden Lütter-Coach
schwer: „Ich kann keine Prognose abgeben, wann, wie und wo es weitergeht. Aber
natürlich hoffen wir alle und diskutieren auch untereinander, dass es
irgendwann gelockert wird“.
Auch Hugo Kochanski aus
dem Führungsteam von Hessenligist SV Steinbach rechnete damit, dass es mit
Fußball erst einmal nichts wird auf den mittlerweile saftig grünen
Rasenplätzen. „Wenn man ehrlich ist und die Entwicklungen sieht, kann ich mir
nicht vorstellen, dass wir in den nächsten zwei, drei Monaten Amateursport
betreiben können“, sagt Kochanski, der sich vor allem die Frage stellt: „Was
passiert, wenn man zu früh lockert und der Schuss geht nach hinten los? Das
wäre eine Katastrophe. Selbst wenn die Zahlen stagnieren, weißt du nicht, was
passiert, wenn wir mit 20 Leuten trainieren“. Natürlich erhofft sich aber auch
die Steinbacher Führungsriege eine definitive Entscheidung seitens des
Verbandes, in anderen Bundesländern beispielsweise wurde die Saison annulliert
oder wird verlängert. „Für mich macht es Sinn, dass man versucht, die Saison zu
Ende zu spielen und man würde im März eine neue im Kalenderjahr starten“,
bringt Kochanski einen Vorschlag. Und auch wenn Öffnung der Sportplätze noch
etwas dauern wird, „wäre das ein erster Schritt und für die Jungs mit
Sicherheit auch mal angenehm“. Doch Training in einer Mannschaftssportart sieht
Kochanski auch dann als schwierig an, wenn selbst zwei oder drei Spieler kicken
können. „Wie will man das in der Praxis umsetzen? Der Trainer müsste ja jeden
Abend am Sportplatz sein, das ist gar nicht zu händeln“.
Eichenzells Trainer Heiko Rützel wiederum hat nicht mit Lockerungen gerechnet und tut
das auch nicht in der kommenden Woche: „Mir war klar, dass in absehbarer Zeit
nichts passiert. Meine Jungs sind alle Sportler genug und sie versuchen sich
fitzuhalten, ihnen fällt ja auch die Decke auf den Kopf. Aber natürlich ist die
Sehnsucht da, da rauszukommen und sich sportlich zu betätigen. Ich mache auch
schon seit 33 Jahren Sport und würde gerne wieder kicken und trainieren, aber
man kann sich ja nur gedulden, es sind alles Spekulationen“. Rützel betont auch, dass es für Vereine und Trainer
insgesamt schwierig sei zu planen, „es wird ja sowieso das ganze Jahr infrage
gestellt“.
SV Steinbach feiert 100-Jähriges auf andere Art und Weise
Auf virtuelle Art und
Weise feiert der SV Steinbach sein 100-jähriges Vereinsjubiläum - Montage:
Franziska Vogt
Virtuelles Jubiläum
02.05.20 - Mit viel
Freude fieberte man in Steinbach (Marktgemeinde Burghaun) dem 2. Mai 2020
entgegen. An diesem Tag sollte der Auftakt für das große 100-jährige
Vereinsjubiläum des SV Steinbach stattfinden – aus dem Festjahr wird nun aber
nichts. Dennoch lassen sich die Anhänger und Vereinsmitglieder des SVS die
Freude am 100-jährigen Geburtstag nicht nehmen – es wird virtuell gefeiert. In
ihren WhatsApp-Status werden sie am 2. Mai Bilder der extra angefertigten
Retrotrikots hochgeladen.
„Es ist eine tolle
Sache auf diese Weise dennoch zu sagen, dass unser Verein in diesem Jahr sein
großes Jubiläum feiern würde“, sagt Hugo Kochanski aus dem Steinbacher
Führungsteam, dem auch die Idee für die virtuelle Feier kam. Aber warum genau
heute, am 2. Mai?
Hugo Kochanski
präsentiert das Retro-Trikot.
Am 20. Mai 1920 wurde
der Sportverein Steinbach in der Gaststätte Walk von
einer Gruppe junger Männer gegründet – der erste ausschlaggebende Punkt im Mai
mit den Feierlichkeiten zu beginnen. Hinzu komm, dass unter normalen Umständen
die erste Mannschaft des SVS den KSV Hessen Kassel zu Gast gehabt hätte. „Für
uns war dies der perfekte Tag, um den Auftakt für unser Jubiläum zu starten“,
erklärt Kochanski. Während der Hessenliga-Partie wollte der SVS das extra angefertigte
Retrotrikot präsentieren. „Es wäre schade gewesen, wenn es jetzt ein Jahr im
Schrank liegt. Mir kam also die Idee, Bilder mit dem Trikot am 2. Mai in den
Status zu stellen.“
Im nächsten Jahr, wenn
hoffentlich wieder Normalität eingekehrt ist, will der SV Steinbach die
Feierlichkeiten nachholen, „dann feiern wir eben unseren 101. Geburtstag.“ Der
Termin dazu steht auch schon fest. Sollte der SV Steinbach noch in der
Hessenliga spielen, wird gegen den KSV ebenfalls der Auftakt stattfinden. Der
Bayerische Abend mit der Schlagersängerin Marilena
findet nun am 19. Juni 2021 statt. Die bereits verkauften Karten behalten ihre
Gültigkeit. Ob und wann die restlichen geplanten Veranstaltungen wie der
Festkommers oder das Freundschaftsspiel gegen die U19 von Borussia
Mönchengladbach stattfinden, steht noch nicht fest.
Fest steht jedoch, dass
in diesem Jahr virtuell der 100. Geburtstag und im nächsten das 101.
Vereinsjubiläum gebührend gefeiert wird. (Franziska Vogt) +++
Anmerkung: Das genaue Gründungsdatum des SV Steinbach ist
nicht bekannt. Die Gründungsversammlung fand der Überlieferung nach im Juni
1920 an einem Sonntag in er Gaststätte „Zur Sonne“, deren Inhaber Josef Walk war, statt. Vermutlich war es der 20.Juni 1920.
siehe Gesamtchronik zum 70.Jubiläum:
https://www.sportverein-steinbach.de/01-Verein/011-Chronik/011-chronik.htm
Berthold Helmke
0sthessensport vom 15.5.2020
Paliatka junior und der Traum vom
Profi: Papa und Kvaca als Vorbild
Burghaun (fs) – Der SV Wehen Wiesbaden ist es also geworden: Heiß
umworben war Petr Paliatka junior, am Ende entschied
sich der 16-jährige Sohn von Steinbachs Trainer Petr Paliatka aber für den
Nachwuchs des Zweitligisten und wechselt im Sommer von den B-Junioren des JFV
Viktoria Fulda in die Landeshauptstadt. Der talentierte Nachwuchsstürmer will
sich beim SVWW durchsetzen – schließlich ist der Traum vom Fußballprofi so nah
wie noch nie.
Foto: Privat
Probetrainings
absolvierte Paliatka junior beim SC Freiburg und dem
SV Wehen Wiesbaden – letztlich fiel die Entscheidung allerdings auf das
Nachwuchsleistungszentrum des Zweitligisten aus der Landeshauptstadt, wo
Paliatka gemeinsam mit seinem Vater und Berater Daniel Minovgidis
(vertritt unter anderem auch Daniel Endres und Denis Mangafic
sowie Chelsea-Ersatzkeeper Willy Caballero) am
Freitag einen Dreijahresvertrag unterschrieb – natürlich mit dem nötigen
Abstand und Mundschutz. „Mein Vater hat mir sehr viel geholfen, bei Wehen
Wiesbaden kommt es mir aber vor wie in Steinbach: Dort fühle ich mich wohl und
in Wiesbaden auch. Der Verein hat offen mit mir geredet und schaut nicht nur
auf das nächste Jahr, sondern perspektivisch“, erklärt der Schüler.
Vater Petr Paliatka ist
ebenfalls froh, dass es den Junior „nur“ in die Landeshauptstadt verschlägt: „Zeitlich
wird es natürlich schwierig, aber da können wir ihn
immer mal besuchen. Die Mama ist natürlich weniger begeistert als ich, aber das
war klar. Aber er muss das jetzt machen, sonst fragst du dich das ganze Leben
lang: Was wäre, wenn? Natürlich ist es aber ein ganz weiter Weg bis zu den
Profis.“ Und Profi werden will der 16-Jährige: „Darauf hoffe ich auf jeden
Fall. Was gäbe es Schöneres, als mit Fußball Geld verdienen zu können? Man muss
das einfach probieren, solange man eine Chance bekommt.“
Künftig trainiert der
Steinbacher, der in der Jugend für Steinbach/Dittlofrod
und den JFV Burghaun spielte und 2017 zum JFV Viktoria Fulda gewechselt war,
für Wehen Wiesbadens U17 in der B-Junioren-Bundesliga und wird dabei von Peter
Neustädter – Vater des Ex-Schalkers und russischen Nationalspielers Roman
Neustädter – trainiert. Auf welcher Position genau, ist allerdings noch unklar:
Zwar erzielte Paliatka in der B-Junioren-Hessenliga in 15 Spielen starke 13
Treffer und spielt ganz vorne, ist in der Regionalliga allerdings im zentralen
Mittelfeld zu Hause und spielt in der Hessenauswahl sogar Rechtsverteidiger.
„Ich bin recht flexibel und kann auf verschiedenen Positionen spielen. Welche
das in Wiesbaden sein wird, wird sich irgendwann herausstellen, mir persönlich
ist das aber eigentlich egal: Hauptsache, ich spiele. Da muss ich voll und ganz
dem Trainer vertrauen“, betont der 16-Jährige, der in Wiesbaden zur Schule
gehen wird und künftig mit einem Mitspieler in einer eigenen Wohnung leben
wird.
Gemerkt, dass es für
ein Nachwuchsleistungszentrum reichen könnte, hat der Youngster vor allem durch
seinen ehemaligen C-Juniorentrainer Tobias Schott: „Damals war ich nicht ganz
so schnell, er hat mich eher als Ballverteiler gesehen und auf die Acht
gestellt. Ich wurde dann immer schneller und bin wieder nach vorne gegangen, er
hat aber sehr viel dazu beigetragen“, berichtet Paliatka, der seinen Vater und
Petr Kvaca als Vorbilder nennt: „Gerade auf der Acht habe ich mir von Papa sehr
viel abgeschaut, damals habe ich dann auch gemerkt, dass er nach den Spielen
nicht mehr so viel gesagt hat wie vorher. Davor war es so: Selbst wenn ich mal
vier, fünf Tore geschossen habe, hat er immer irgendwelche Fehler gefunden“,
schmunzelt der 16-Jährige.
0sthessensport vom
14.5.2020
Kreis
Lauterbach-Hünfeld diskutiert mit Radeck über
Szenarien
Osthessen (pf) – Auch der Fußballkreis Lauterbach-Hünfeld hat seine
Videokonferenz hinter sich gebracht, in der die Vereine über die vier Szenarien
der laufenden Saison informiert worden sind. Ein endgültiges Votum stellt
Kreisfußballwart Erhard Zink zwar erst bis Freitag zusammen, eine Tendenz gibt
es aber schon jetzt – und die geht in Richtung der Variante mit einem
Aufsteiger und einem Pflicht-Absteiger pro Liga nach Quotienten-Regelung.
Erhard Zink. Foto:
Görlich Media
Screenshot:
Kreisfußballausschuss
Zum Ausklang der
Sitzung, an der rund 40 Vereine des Kreises Lauterbach-Hünfeld sowie
Verbandsfußballwart Jürgen Radeck teilgenommen
hatten, warb Zink noch einmal für das Szenario mit einem Aufsteiger und einem
Absteiger pro Liga, ermittelt durch den Punktequotienten. Die Saison zu
annullieren werde nicht infrage kommen, die Region Fulda ist stattdessen wohl
mehrheitlich für das eigens ins Rennen geworfene, angesprochene Szenario.
Bis Donnerstagabend
möchte Zink die Stimmen der Vereine sammeln, die den Kreisfußballwart zudem
schon Fingerzeige geben sollen, ob eine Spielgemeinschaft, ein Rückzug oder die
Meldung eines weiteren Teams in einem Verein geplant sind. „Wir werden aber
alle Termine nach hinten setzen“, fügte Radeck auf
die Frage nach dem Zeitraum für Mannschaftsmeldungen an – demnach hätten Clubs
in diesem Jahr bis Ende Juni Zeit. Am Samstag tragen alle Kreisfußballwarte die
Ergebnisse der Kreise mit dem Präsidium des HFV zusammen, dann wissen alle in
Hessen Bescheid, wie das Ergebnis wohl aussehen wird. Sollte es aber zu einem
Abbruch kommen, wird dieser noch nicht offiziell in der nächsten Woche
beschlossen werden können. „Denn dann brauchen wir den Verbandstag“, so Radeck, der selbigen – natürlich in virtueller Form – am
30. Mai plant. Sollte es mit der Ladungsfrist bis dahin aber nicht klappen,
werde es Anfang oder Mitte Juni. Auch was das Wechselrecht angeht hätte der DFB
den Verbänden Entscheidungsfreiheit gewährleistet, das Thema habe der HFV aber
noch nicht angegangen, aktuell ist noch alles beim Alten.
Härtefälle würde es mit
dem favorisierten Szenario des Kreisfußballausschusses aber auch in
Lauterbach-Hünfeld geben: In der A-Liga beispielsweise stehen Mackenzell und
Nüsttal mit je 38 Punkten nach 16 Spielen vorne, die Tordifferenz müsste
demnach als nächster Punkt in der Spielordnung entscheiden, weil auch der
direkte Vergleich (1:1) ausgeglichen ist. Und die TSG Mackenzell hat zwar ein
Tor weniger geschossen (49:15) als Nüsttal (50:17), ist aber in der Differenz
um einen Treffer besser und dürfte aufsteigen. Logisch, dass der DJK im Beisein
von Radeck am Mittwochabend mehrfach nachfragte, doch
gerade das Thema mit der Relegation sei ein sehr schwieriges, für das auch der
Verbandsfußballausschuss aktuell keine Lösung hat. Auch der TSV Ilbeshausen mischt noch mit und hat 35 Punkte nach 15
Spielen, hätte also mit einem Sieg mehr das Aufstiegsrecht haben können. „Wir
haben kulanterweise einem Verlegungswunsch von
Wartenberg zugestimmt“, lautete die Erklärung, warum der TSV zwei Partien
weniger auf dem Konto und nur dadurch den schlechteren Quotienten hat. „Pech“,
bedauerte Radeck – das war die einfache Antwort in
dieser schwierigen Zeit.
Sollte übrigens das
unwahrscheinliche Szenario der Saisonfortsetzung kommen, plane der HFV drei
Wochen Vorbereitung mit Spielmöglichkeiten und eine Fortführung am 19./20.
September. Doch auch bei einem Abbruch – wonach es aktuell aussieht – ist noch
unklar, wann und ob die neue Runde dann im Herbst starten kann. Dafür habe der
Verband schon einen Terminplan ausgearbeitet, der bis zum 13. Juni 2021 geht
und alle Feiertage beinhaltet – Ostern, Pfingsten, Vatertag. Doch Radeck war auch bewusst, dass es gerade wegen des
Hessentags an Pfingsten kommendes Jahr Probleme in der Region Fulda geben
könnte. „Wir würden auf fünf bis acht Wochenspieltage kommen, wenn wir die
Ligen aufblähen“, mahnte der Verbandsfußballwart und sprach sich persönlich
gegen das Szenario aus, dass es keine Absteiger gibt – zumal es noch unlösbarer
würde, wenn durch schlechtes Wetter Spiele ausfallen, wenngleich diese Variante
aber moralisch natürlich ab besten zu verkaufen sei.
Berthold Helmke vom SV Steinbach wiederum betrachtete die
Hessenliga, in der sich der SVS aktuell befindet, und tendierte zu einer
Aufstockung auf 20 Teams. Endspurt im Sommer bei tollem Wetter, mehr Derbys und
Ausweichmöglichkeiten im Winter waren die Argumente, genauso könne man sich auf
alle Szenarien vorbereiten, selbst wenn es fünf oder gar mehr Absteiger geben
müsse, wobei der HFV dann versuchen würde, das über zwei Jahre hinzuziehen. Und
sollte im Oktober noch nicht gespielt werden können, könnte es ohnehin kommende
Saison nur eine Halbserie geben.
Derweil sind bei Radeck schon einige Rückzüge eingegangen, beispielsweise
möchte der Melsunger FV wohl nicht mehr in der Verbandsliga
antreten, demnach wäre der Pflicht-Absteiger schon gefunden. Es deutet also
vieles – auch im Kreis Lauterbach-Hünfeld – auf das Szenario mit einem Auf- und
einem Absteiger hin, bei dem selbst die C-Ligen im Kreis allesamt aktuell auf
ihre Mannschaftsstärke kommen würden. Sollte es allerdings weitere
Spielgemeinschaften oder Rückzüge in den Niederungen geben, könnte es im
Extremfall gar keine C-Liga mehr geben, denn die Distanzen zu vergrößern, sei
auch nicht das Ziel
osthessensport vom 14.5.2020
Kreis Fulda
mehrheitlich für einen Auf- und einen Absteiger
Fulda (oz/tg)
– Im Fußballkreis Fulda hat sich die Mehrheit dafür ausgesprochen, dass die
Saison abgebrochen werden soll und es in jeder Klasse jeweils einen Auf- und
einen Absteiger gibt. Nur 4,21 Prozent aller Clubs stimmten derweil für eine
Saisonfortsetzung.
Insgesamt sind 35,79 Prozent für das Szenario, dass es
einen Auf- und einen Pflichtabsteiger gibt. Kurios: Dieses lag nur als
Vorschlag in der Region Fulda vor. 32,63 Prozent stimmten für das Szenario 3,
das vorsieht, dass es Aufsteiger, aber keine Absteiger gibt. Für das Szenario
zwei (Aufsteiger und mehrere Absteiger) votierten 8,42 Prozent, für eine
Saisonfortsetzung waren 4,21 Prozent. Zudem enthielten sich 18,95 Prozent. Die
Kreiskonferenz zum Stimmungsbild der Verein wurde am Montag in zwei
Videokonferenzen durchgeführt. Im Anschluss erfolgte die Stimmabgabe der
Vereine per Mail.
„Es hat sich so widergespiegelt, wir
ich es gedacht hatte. Die Vereine, die im vorderen Drittel stehen und sich was
ausgerechnet haben, haben für eine Fortsetzung gestimmt. Das ist auch ihr gutes
Recht“, sagt Beck, der aber das Gesamtbild betrachtet: „Das Ergebnis hat schon
Aussagekraft“. Ob das Fuldaer Szenario mit einem Auf- und einem Absteiger nun
auch in Hessen eine Chance hat, sich durchzusetzen, wird sich zeigen. „Das
kommt auf das gesamte Stimmungsbild in Hessen an“, betont Beck
osthessensport vom 14.5.2020
Kreis Lauterbach-Hünfeld – Mehrheit für einen Auf- und
einen Absteiger
Lauterbach (oz/rg) – Die Vereinsbefragung
nach der Infoveranstaltung des Fußballkreises Lauterbach-Hünfeld am
Mittwochabend hat ähnlich wie im Kreis Fulda ein eindeutiges Ergebnis gebracht.
65 Prozent der Vereine
bevorzugen das von Seiten des KFA bevorzugten Szenario „Ein Aufsteiger, ein
Absteiger“. 17 Prozent wünschen „Ein Aufsteiger, kein Absteiger“, ein Verein
würde die von Verbandsfußballwart Jürgen Radeck
präferierte Variante „ein Aufsteiger, mehrere Absteiger“ wählen. Drei Vereine
und damit gut elf Prozent votierten nicht für eine der drei Abbruchvarianten,
sondern für die Saisonfortsetzung. Trotz der kurzen Beantwortungszeit
haben 28 der 31 im Spielbetrieb aktiven Vereine/Spielgemeinschaften
Stellung bezogen. Ein Verein hat sich enthalten und seinen Unmut über die
Vorgehensweise geäußert.. Weitere Abfragen haben zudem
ergeben, dass keiner der Vereine, die geantwortet haben, freiwillig absteigen
oder zurückziehen möchte. Ein Verein tendiert dazu, Gespräche hinsichtlich
einer Spielgemeinschaft aufzunehmen und ein Verein könnte sich unter Umständen
vorstellen, auf das Aufstiegsrecht zu verzichten.
torgranate vom
15.5.2020
Schorstein würde zwei Abstiege in Kauf nehmen
Viele sprechen sich für
keine Absteiger aus
Robert Schorstein betont:
"Die Tabelle lügt nicht." Foto: Ralph Kraus
Die klare Mehrheit in den hiesigen Fußballkreisen spricht
sich für einen Saisonabbruch aus. Wir haben mehrere Stimmen von
Verantwortlichen eingesammelt, warum sie sich dafür entschieden haben.
Berthold Helmke, Führungsteam von Hessenligist SV Steinbach
„Ich habe mit meiner Einschätzung Recht behalten, die ich
schon zu Beginn der Coronakrise hatte. Wir müssen die
Saison abbrechen und es darf keine Absteiger geben. Alles andere macht keinen
Sinn. Bayern wird jedenfalls mit seinem Modell, im September die Saison
fortsetzen zu wollen und dann im Anschluss eine Art Mini-Runde zu spielen, auf
die Nase fallen. Es wäre auch nicht schlimm, wenn die Hessenliga kommende
Saison mit 20 Mannschaften spielen würde. Dann dehnen wir die Saison eben ein
bisschen aus und machen kürzere Pausen. Sportlich am fairsten wäre die
Fortsetzung ab September zwar schon, aber da gibt es so viele Ungereimtheiten,
die aus meiner Sicht weder für den Verband, noch für die Vereine zu händeln wären. Ich denke da nur an die Spielerwechsel und
die auslaufenden Verträge.“
Dominik Weber, Trainer von Verbandsligist Hünfelder SV
„Ich bin ein absoluter Befürworter für den Saisonabbruch.
Die Variante, ab September weiter zu spielen, macht aus meiner Sicht überhaupt
keinen Sinn. Was soll das bringen, wenn wir im September und Oktober noch ein
paar Spiele machen und dann vielleicht noch im März? Danach hätten wir ja
wieder eine Pause. Was den Aufstieg angeht bin ich für einen Aufsteiger. Zwei,
so wie von Hessen Kassel gefordert, würde die Ligen
nur unnötig aufblähen. Im Falle des Abstiegs kann man sich ja unter den
Vereinen der jeweiligen Ligen umhören. Zum Abstieg verdonnern würde ich
niemanden. Aber vielleicht sind ja Clubs dabei, denen es sogar lieber wäre,
wenn man kommende Runde eine Liga tiefer weitermachen könnte – auch weil
mancher vielleicht personell schon so geplant hat.“
Alexander Bär, Trainer von Hessenligist SV Neuhof
„Wir sind schon vor einigen Wochen einstimmig zu der
Entscheidung gekommen, dass durch das Corona-Virus niemand bestraft werden
sollte. Viele Vereine haben eine tolle Saison bisher gespielt, es wäre nicht
fair, sie dafür nicht mit dem Aufstieg zu belohnen. Andererseits weißt du nie,
welcher Abstiegskandidat eine starke Rückrunde gespielt hätte. Deswegen sind
wir für das Szenario mit den wenigsten Angriffspunkten und wollen einen
Saisonabbruch mit einem Aufsteiger und keinem Absteiger. Bei uns würde der
Klassenerhalt eine verhaltene Freude auslösen, dennoch ist ein Rückzug kein
Thema für uns. Die Hessenliga ist in Sachen Einnahmen für uns interessanter als
die Verbandsliga.“
Thorsten Parzeller, Sportlicher Leiter von Gruppenligist
TSV Künzell
„Wir haben uns als Tabellenletzter ja eigentlich schon
damit abgefunden, dass wir absteigen werden. Dennoch ist der Saisonabbruch ohne
Absteiger für uns jetzt die fairste Lösung. Das hätten wir so oder so gesagt,
selbst wenn wir in einer anderen tabellarischen Position wären. Es gibt ja
beispielsweise Tabellenletzte, die nur einen Punkt Rückstand auf einen anderen
Verein haben und sich im Winter gut verstärkt haben, denen nimmt man die
Chance, sich noch zu retten. Eine Fortsetzung würde für mich zu viele Probleme
aufwerfen, alleine schon was das Thema Spieler- und Trainerwechsel angeht. Ich
hoffe aber nur, dass es schnellstmöglich weitergeht, da ich sonst die Gefahr
sehe, dass wir Spieler verlieren – gerade im Jugendbereich.“
Robert Schorstein, Trainer von
Verbandsligist SG Ehrenberg
„Meine Meinung zu der ganzen Thematik ist klar, jedoch
unabhängig von der der SG
Ehrenberg. Es gibt nicht einen Grund, um die Saison weiter laufen zu
lassen. Administrativ ist eine erneute Vorbereitung auf der einen Seite äußerst
schwer zu vollziehen, zum anderen haben wir selbst noch 14 Partien zu spielen.
In der Rhön kommt es jedoch schnell zu Absagen und somit müssten wir erneut
eine Wintervorbereitung absolvieren. Mental ist das maximal schwer. Deshalb bin
ich klar für einen Abbruch – mit Auf- und Absteigern. Eine Tabelle nach rund 20
Spieltagen lügt nicht und beim Fußball gibt es immer Gewinner und Verlierer,
auch wenn es uns und selbst meinen neuen Verein Edelzell/Engelhelms mit dem Abstieg treffen würde. Als
Sportler würde ich deshalb eine solche Entscheidung nicht negativ auffassen.“
Julian Wehner, Trainer von Kreisoberligist FV Horas
„Natürlich wäre es mir als Sportler am liebsten, wenn wir
die Meisterschaft auf dem grünen Rasen perfekt machen würden. Aber aus
bekannten Gründen bin ich mir sicher, das
dies nicht der Fall sein wird. Durch den Rattenschwanz mit Wechselfristen,
Vertragsproblematik und Altersgrenzen im Jugendfußball, plädiere ich für einen
Abbruch der Runde und einen sauberen Schnitt. Es ist mehr als die Hälfte der
Runde gespielt und von daher muss es auch einen Aufsteiger geben. Als Beispiel
kann ich da den Hünfelder
SV in der Verbandsliga nennen, der für seine Saison belohnt werden muss.
Beim Abstieg sehe ich das anders. Absteiger wären sportlich nicht fair. Die
Anzahl der Vereine würde sich damit zur neuen Saison in den meisten
Spielklassen zwar erhöhen, aber das ist alles planbar. Wir müssten eben die
kommenden ein, zwei Jahre einen erhöhten Abstieg einplanen.“
osthessensport vom 17.5.2020
Größere Ligen, mehr
Aufwand, viele Absteiger? – „Da müssen wir durch“
Osthessen (pf) – Die bevorstehende Entscheidung des noch
einzuberufenden HFV-Verbandstags, die Saison abzubrechen und kein Team absteigen
zu lassen, hat eine essenzielle Folge: Die Ligen blähen sich auf, in den
nächsten Jahren muss für eine Regulierung die Absteiger-Zahl erhöht werden.
Doch welche Auswirkungen hat beispielsweise eine Hessenliga mit 21 oder gar
noch mehr Teams auf die kommende Runde und die Vereine? Der Terminplan ist
ohnehin eng gestrickt.
Auch in der kommenden Hessenliga-Saison wird es die SG
Barockstadt um Sebastian Sonnenberger (rechts) mit Max Stadlers SV Steinbach
aufnehmen. Archivfoto: Emily Röder
Verbandsfußballwart und
Hessenliga-Klassenleiter Jürgen Radeck bevorzugte vor
ein paar Tagen nicht die Variante, dass es keine Absteiger gibt. Denn einen
Saisonplan für 2020/21 hatte der HFV schon ausgearbeitet, demnach können sich
die Clubs nun auf bis zu acht Wochenspieltage einstellen, dazu Spiele an allen
möglichen Feiertagen wie Ostermontag oder Christi Himmelfahrt und ein
Saisonende Mitte Juni – ohne Relegationen und einkalkulierte mögliche
Spielausfälle. Dazu soll noch geprüft werden, ob auch die nach dem
Punkte-Quotienten zweitbesten Teams jeder Liga aufsteigen dürfen, was die Ligen
weiter aufstocken würde.
Die Hessenliga spielt
demnach kommende Runde mit mindestens 21 Teams. „Wir haben nun mal eine
außergewöhnliche Situation und egal, wie die Entscheidung vom Verband umgesetzt
wird, werden wir damit umgehen müssen“, sagt Barockstadt-Sportmanager Sebastian
Möller, der die handelnden Personen nicht gerade beneidet. „Ich bin einfach nur
froh, dass wir eine Entscheidung haben. Und ich bin mir sicher, die Vereine
werden in dieser Übergangssaison damit leben können. Lamentieren bringt nichts,
Hauptsache wir haben eine Basis, auf der wir handeln können“.
Mit dem Vorschlag des
Verbandsvorstands, den der Verbandstag noch absegnen muss, was aber nur noch
Formsache ist, steht für den SV Neuhof fest: Auch kommende Saison wird unterm Kaliberg Hessenliga gespielt. „Es kam die eine oder andere
SMS während meines Dienstes, die Freude ist natürlich da, aber verhalten, weil
wir es nicht am Platz zeigen konnten“, sagt Trainer Alexander Bär, wie er den
Klassenerhalt aufgenommen hat. Und auch Bär schätzt, dass eine höhere
Teamanzahl in Hessens Oberhaus realistisch händelbar wäre. „Das kann und muss
man auch hinkriegen, wir haben jetzt so lange Pause und die Spiele, die wir
mehr haben, würden auch einen Gewissen Verlust von Einnahmen und Essensverkauf
wieder reinbringen“, meint der SVN-Coach, der auch auf die Planungen des Clubs
blickt, was auch SGB-Manager Möller anmerkt: „Wenn man mit einem kompakteren
Kader geplant hat, muss man sich vielleicht die Frage stellen, ob man einen
Spieler mehr holt“.
„Einen Tod musst du
sterben“
Auch müssten die
Vereine mit möglichen Ausweich-Spielorten leben, wie es die Bundesliga
beispielsweise auch in dieser speziellen Situation ermöglicht hat. „Vielleicht
muss man mal da spielen, wo es einem nicht so schmeckt. Einen Tod musst du
immer sterben, da muss man durch“, sagt Bär, der darauf hinweist, dass die
Vorbereitungszeit lange genug ist. Im August plane er den Wiedereinstieg ins
Training, sollte Mitte September wieder gespielt werden können“.
Die Tabellenzweiten
nach der Quotienten-Rechnung seien dagegen die Leidtragenden: „Man muss gucken,
ob man ihnen gerecht werden kann oder nicht. Ich würde es beispielsweise
Flieden gönnen, aber auch Kassel hätte es verdient und hat das Format,
Regionalliga zu spielen“. Klagen allerdings würden aus Bärs Sicht und
Erfahrungen der Vergangenheit „wenig bringen und auch Einsprüche sind selten
zielführend“.
Zu selbigen könnte es
aber kommen, denn es gibt genügend Beispiele, in denen der aktuelle
Tabellenführer nicht das punktbeste Team ist: Die SG Kressenbach/Ulmbach (Kreisoberliga Süd) beispielsweise wäre betroffen
und sprach sich daher klar für eine Saisonfortsetzung aus, wie unter anderem
auch Verbandsligist SV Flieden, bei dem Frank Happ (stellvertretender
Vorsitzender) dieser Tage betonte, dass zwei gleich Spielzeiten mit dem Abbruch
kaputtgehen würden.
Berthold Helmke aus der Führungsriege
des Hessenligisten aus Steinbach wiederum befürwortete jenen Vorschlag, den der
HFV am Samstag bekanntgab – einen Abbruch ohne Absteiger. Eine Saison mit mehr
Spielen sei händelbar, Spiele auf Ausweich-Plätzen, wie der SVS bereits einmal
am Kunstrasen in Lehnerz absolvierte, seien zu verkraften, der sportliche Reiz
mit mehr Aufsteigern und Derbys sei höher.
Sprach sich der SVS für
die Variante ohne Absteiger aus, hätte Robert Schorstein
eine andere Entscheidung des Verbands auch akzeptiert – seine SG Ehrenberg
hätte genauso absteigen können wie sein künftiger Club Edelzell/Engelhelms.
„Wenn eine Mannschaft gut gespielt hat, soll sie Meister werden. Aber wenn
jemand schlecht gespielt hat, wäre es nicht unfair gewesen, wenn man über einen
Abstieg diskutiert hätte. Aber den Klassenerhalt nimmt der Verein natürlich
auch gerne an“, sagt Schorstein, der kein Freund von
aufgeblähten Ligen ist und den Abbruch ohne Absteiger als „bequemste Lösung“
des Verbands sieht.
Größerer Aufwand
händelbar?
Die SGE allerdings habe
in ihrem ersten Verbandsliga-Jahr den Aufwand stemmen können und könne das auch
mit ein paar mehr Spielen im Jahr: „Der Vorstand hat alles dafür getan, dass
wir die Fahrten ohne Probleme leisten konnten, es wurde ein Bus geleast und ein
zweites Fahrzeug war immer zur Verfügung. Ich bin mir sicher, dass es auch
nächstes Jahr gut klappen wird“. Doch es ist nicht das Organisatorische, was
dem Noch-SGE-Coach Bauchschmerzen bereitet: „Würden 21 Mannschaften heißen,
dass acht absteigen müssen? Dann muss ich noch schauen, wie viele Spiele im
März ausfallen. Und ein paar Leute machen ja noch was anders am Tag, wie soll
ich da freitags um 16 Uhr nach Kassel fahren?“. Auswirkungen auf die
Mannschaftsstärke haben aber auch noch mögliche Rückzüge von Clubs, in der
Verbandsliga beispielsweise kündigte Schlusslicht Melsungen
– theoretisch nun gerettet – bereits an, freiwillig einen Umbruch in der
Gruppenliga zu vollziehen.
Grundsätzlich ist aber
auch Schorstein froh, dass eine Entscheidung, die für
den Verband „super schwer“ zu fällen sei, vorbereitet ist, wenngleich der große
Jubel über den Klassenerhalt ausblieb, weil das Team am Samstagmorgen noch der
Beerdigung des Wüstensachsener Ehrenpräsidenten
Ludwig Happel beiwohnte.
In fast der gleichen
Situation, nämlich im Verbandsliga-Abstiegskampf, steckte der FC Eichenzell, der sich nun ebenfalls auf die nächste Saison
in dieser Klasse einstellen kann. „Wir sind aber auch von nichts anderem
ausgegangen, das ist die einzig richtige Entscheidung“, sagt Trainer Heiko Rützel, der bei einer Fortsetzung eher das „Kaputtgehen“
einer Spielzeit befürchtet hätte – „und wir wollen ja irgendwann wieder eine
saubere Saison spielen“. Trotz der Ausnahmesituation habe jeder Verein gleiche
Voraussetzungen und könne sich auf die Gegebenheiten einstellen, selbst wenn es
im nächsten Jahr den einen oder anderen Absteiger mehr geben wird. „Man kann
sich mit den anderen messen und muss seine Hausaufgaben machen“, sieht Rützel das Sportliche als herausfordernd, das
organisatorische aber nicht als problematisch an.
osthessensport vom 3.6.2020
Kreisoberliga Nord –
Fabian Koch zurück nach Niederaula
Niederaula (pf) – Vom SV
Steinbach zurück zur SG Niederaula/Kerspenhausen:
Diesen Weg geht Fabian Koch im Sommer, wie er selbst und auch der Vorstand des
Clubs bestätigt, und stellt damit eine weitere Alternative für seinen
Heimatverein dar, der in der Fußball-Kreisoberliga Nord in der neuen Saison
eine gute Rolle spielen will.
Fabian Koch (Mitte) zieht es zurück in die Heimat. Foto:
Christine Görlich
Koch war 2018 seinen Kumpels Max Schäfer und Pascal Manß
aus Niederaula zum SVS gefolgt, nun wechselt der 22-jährige Flügelspieler
zurück zum Nord-Kreisoberligisten, nachdem vergangenes Jahr bereits Schäfer
zurückgewechselt war. Für die Steinbacher kommt er auf insgesamt 25
Verbandsliga- und 18 Hessenliga-Einsätze. „Ich wollte den Aufwand in der
Hessenliga nicht mehr betreiben“, sagt Koch, der ohnehin aus Niederaula kommt,
zu seinem Wechsel.
Die SG Niederaula/Kerspenhausen sammelte in der
aktuellen Saison bisher 28 Punkte in 16 Spielen und liegt damit auf Rang fünf
der KOL Nord, nach dem Abgang von Marc Friedel hatte Daniel Orth im Winter das
Team übernommen. Und mit Orth als waschechtem Niederaulaer
trifft Koch auf einen weiteren guten Bekannten in seiner Heimat. „Als ich
gegangen bin habe ich schon gesagt, dass ich wiederkomme, wenn er irgendwann
mal Trainer macht“. Der Offensivmann war in den vergangenen Jahren des Öfteren
Zaungast in Niederaula, ab September steht er nun wieder selbst für die Spielgemeinschaft
auf dem Rasen – und mit dem Kader um Schäfer, Bekim Mustafi,
Mehmet Yigit, Nils Wenzel und Co. scheinen die Chancen nicht schlecht, im
Titelrennen eine gute Rolle zu spielen. „Schön wäre es auf jeden Fall,
langfristig wollen wir natürlich irgendwann aufsteigen“, betont Koch
06.06.2020 Pressenotiz des Sportverein Steinbach
Jannik Hofmann kommt von der SG Festspielstadt Bad Hersfeld
(bh) Der 20 jährige Nachwuchsspieler wurde in der Jugend der
JSG Aulatal groß und kam in der Corona-Saison 2019/2020 in seinem ersten
Seniorenjahr beim Kreisoberligisten SG Festspielstadt Bad Hersfeld auf 15
Einsätze und 5 Tore.
Er hat eine gute Grundschnelligkeit, ist im Offensivbereich
zu Hause und beidfüßig. .Am liebsten spielt er in der zentralen
Angriffsposition.
Wir hoffen, dass er mittelfristig die Lücke füllen kann,
die durch den Abgang von Fabian Koch zum Heimatverein SG Niederaula entstanden
ist
Zur Zeit
absolviert er eine kaufmännische Ausbildung in Bad Hersfeld. Bei uns findet er
sich in guter Gesellschaft mit einigen weiteren jungen Spielern aus dem Norden
Osthessens.
Seine Verpflichtung erfolgte zunächst für zwei Jahre.
Unsere Planungen für die neue Saison in der Hessenliga sind
damit noch nicht ganz abgeschlossen, zumal Sasa Dimitrijevic einen längeren
Aufenthalt in Serbien und anschließen in Dubai plant und damit aller Voraussicht
nach nicht zur Verfügung stehen wird.
Die bisherigen Akteure unseres Kaders haben bis auf kleine
Formalitäten bei ein, zwei Spielern, ihre Engagements beim SVS verlängert.
Steinbach, den 06.06..2020
Sportverein Steinbach 1920 e.V.
Berthold Helmke, Hugo Kochanski, Jürgen Wiegand